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Metamorphose, Granitisation, Oeochemie 97 Der am 15. Februar 1948 verstorbene groi?e s~idafrikanisehe Geologe A. L. DU TOIT stellteseinem 1938 erschienenen We~ke ,,Our Wandering Continents" einen bezeichnenden Wahlspruch voran: ,,Africa forms the key." ~Venn auch das Problem der Kontinentalverschiebung dureh die Erforschung der R~tume z w i s c h e n den Kontlnenten, des Meeresbodens, anf eine neue Basis gestellt wurde, so diirfte doeh die Ansicht DU TOIT~s zu Recht' besfehen, und zwar fiir Mle Fragen, die sich mit den Problemen der Kontinente und der Bewegungs- bilder ihrer verschiedenen Stockwerke beschiiftigen. Es wiire sicher eine dunk- bare Aufgabe far eine wissenschaftsgeschiehtliche Darstellun,g, einmal den Beitrag an unsere ge01ogischen Vorstellungen zu umschreiben, den der ufrika- nische Sockel geliefert hat; untersuchte man welter die fiir.die wichtigsten Er- kenntnisse angewar/dten Methoden, so wiirde man meist sehr sorgf~tltige Fel& arbeit und die adequate Darstellung ihrer Ergebnisse finden, und m~n wtirde den tiefgreifen.den Einflul3 A. L. DU TOITs ftihlen, den DALY ,,the greatest living field geologist" nannte. Auf dem Wege der FMdgeo~ogie kommt auch der Verf. zu seinen neuen Er- kenntnissen; er sttitzt Mch in erster LiMe auf e in e g en a ue K a r t i e run g der Gegen.d im N und NO von Pretoria (ungef. 15X44km). Schon in seiner Einleitung betont er, "that of the three sources of information, field: rock sections and chemical analyses, that led me to such, I can almost say heretic conclusions, i~eld evi, dence comes first. Not that the other two are inferior to it, but only because, in the area in question, microscopic and chemical work, withont any guide to the geologieM structures, would almost certainly tend only to complicate and not to simplify matters". Es ist die Methode, die vom Referenten Ms tektonisehe Geoehemie bezeiehnet wurde. Das Ergebnis ist niehts weniger als eine neue Deutung des ]3ush- veld-Komplexes im bearbeiteten Sektor: Eine Sedimentserie yon rund 6000 m Mi~ehtigkeit, bestehend aus Qu~arziten, Schiefern und Kalken verschwindet seitlieh in die basische Zone des ~Bushvel,d-Komplexes. Dabei werden .die ein- zelnen Glieder der sfratLgr,aphisehen Serie von den basischen Gesteinen weder durehbrochen noeh weggedriiekt, sondern die beiden Endglieder sind dureh alle Oberg~i, nge miteinan,der verbunden, welehe zeigen, dab es sieh nur um eine U m w a ndlun g h,mdeln kann. Dabei h~Lngen die End- produkte, die Zu- und Wegfuhren yon der Stellung tier einzelnen Glieder im dreidimensionalen Kontinuum vor tier Umwandlung ab. Die Entwieklung der ~[agnetithorizonte wiled genau verfolgt nnd ist eine lebendige Illustration der mit .ganz anderen Methoden gefundenen Ergebnisse LANDERGRENs (el. 1948). Die Genese der pyroxenftihrenden Gesteine, der Felsite und Granophyre wird dureh petrographisehe Beschreibungen, ehemisehe Analysen und viele Dia- gramme erl~tutert. Immer aber li.egt der Deutung nicht eine globale Statistik, sondern die Verfolgung des Einzelfalles im Felde zugrunde. In einem spannen- den Sehluf~kapiteI werden die Griinde dargelegt, warum die ttypothese der Intrusion und Differenti~ation (ef. Sehweiz. rain. u. petr. Mitt. 13, 1933, S. 110 bis 186) abgelehnt werden muir. Sehon dieser erste Tell (ein zweiter solI folgen) gibt uns so viele neuartige Ausblieke a.uf viele regionale Probleme der Nordkontinente, dab es nieht miig- lieh ist, sic aueh nur anzudeuten. Wir driieken dem Verf. die IIan.d, danken ibm fiir seine iibersiehfliehe Darstellung und freuen uns auf den zweiten Tell. E. WEGMANN. I~AGUIN, E.: Gdologie des gites min6raux. Masson & Co., Paris 1949, 641 p., 145 fig. Der Verf., den me isten Kristallingeologen durch seine ,,Gdologie du Granite" bekannt, schenkt uns hier die zwelte, vollst~ndig un~gearbeitete Auflage" seiner Lagerst~itt,enkunde, wob~i das Wort im weitesten Sinne zu verstehen ist. da nicht nur die Erzlagerst~tten uI~d Brennstoffe, sondern aueh das Grundwasser und die Mineralquellen behandelt werden. In ~uBerordentlich klarer und ge- pflegter Sprache w ird auf gedr~tngtem Raume eine ungeheure Summe yon Kenlltnissen vermlttelt, durch schematische Zeichnungen erliiutert, nn4 gegeu- teilige Ansichten gegeneinander ahgewogen. Fiir franzSsischsprechende Stu- Geologische Rundschau. XXXu

Géologie des gîtes minéraux

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Page 1: Géologie des gîtes minéraux

Metamorphose, Granitisation, Oeochemie 97

Der am 15. Februar 1948 verstorbene groi?e s~idafrikanisehe Geologe A. L. DU TOIT stellte seinem 1938 erschienenen We~ke ,,Our Wandering Continents" einen bezeichnenden Wahlspruch voran: ,,Africa forms the key." ~Venn auch das Problem der Kontinentalverschiebung dureh die Erforschung der R~tume z w i s c h e n den Kontlnenten, des Meeresbodens, anf eine neue Basis gestellt wurde, so diirfte doeh die Ansicht DU TOIT~s zu Recht' besfehen, und zwar fiir Mle Fragen, die sich mit den Problemen der Kont inente und der Bewegungs- bilder ihrer verschiedenen Stockwerke beschiiftigen. Es wiire sicher eine dunk- bare Aufgabe far eine wissenschaftsgeschiehtliche Darstellun,g, einmal den Beitrag an unsere ge01ogischen Vorstellungen zu umschreiben, den der ufrika- nische Sockel geliefert hat ; untersuchte man welter die fi ir .die wichtigsten Er- kenntnisse angewar/dten Methoden, so wiirde man meist sehr sorgf~tltige Fel& arbeit und die adequate Darstellung ihrer Ergebnisse finden, und m~n wtirde den tiefgreifen.den Einflul3 A. L. DU TOITs ftihlen, den DALY ,,the greatest living field geologist" nannte.

Auf dem Wege der FMdgeo~ogie kommt auch der Verf. zu seinen neuen Er- kenntnissen; er stt i tzt Mch in erster LiMe auf e i n e g e n a ue K a r t i e r u n g d e r G e g e n . d i m N u n d NO v o n P r e t o r i a (ungef. 1 5 X 4 4 k m ) . Schon in seiner Einlei tung betont er, " tha t of the three sources of information, field: rock sections and chemical analyses, tha t led me to such, I can almost say heretic conclusions, i~eld evi, dence comes first. Not that the other two are inferior to it, but only because, in the area in question, microscopic and chemical work, withont any guide to the geologieM structures, would almost certainly tend only to complicate and not to simplify matters" . Es ist die Methode, die vom Referenten Ms tektonisehe Geoehemie bezeiehnet wurde.

Das Ergebnis ist niehts weniger als eine n e u e D e u t u n g d e s ] 3 u s h - v e l d - K o m p l e x e s im bearbeiteten Sektor: Eine Sedimentserie yon rund 6000 m Mi~ehtigkeit, bestehend aus Qu~arziten, Schiefern und Kalken verschwindet seitlieh in die basische Zone des ~Bushvel,d-Komplexes. Dabei werden .die ein- zelnen Glieder der sfratLgr,aphisehen Serie von den basischen Gesteinen weder durehbrochen noeh weggedriiekt, sondern die beiden Endglieder sind dureh a l l e O b e r g ~ i , n g e m i t e i n a n , d e r v e r b u n d e n , welehe zeigen, dab es sieh nur um eine U m w a n d l u n g h,mdeln kann. Dabei h~Lngen die End- produkte, die Zu- und Wegfuhren yon der Stellung tier einzelnen Glieder im dreidimensionalen Kontinuum vor tier Umwandlung ab. Die Entwieklung der ~[agneti thorizonte wiled genau verfolgt nnd ist eine lebendige I l lustrat ion der mit .ganz anderen Methoden gefundenen Ergebnisse LANDERGRENs (el. 1948). Die Genese der pyroxenftihrenden Gesteine, der Felsite und Granophyre wird dureh petrographisehe Beschreibungen, ehemisehe Analysen und viele Dia- gramme erl~tutert. Immer aber li.egt der Deutung nicht eine globale Statistik, sondern die Verfolgung des Einzelfalles im Felde zugrunde. In einem spannen- den Sehluf~kapiteI werden die Griinde dargelegt, warum die t typothese der Intrusion und Differenti~ation (ef. Sehweiz. rain. u. petr. Mitt. 13, 1933, S. 110 bis 186) abgelehnt werden muir.

Sehon dieser erste Tell (ein zweiter solI folgen) gibt uns so viele neuartige Ausblieke a.uf viele regionale Probleme der Nordkontinente, dab es nieht miig- lieh ist, sic aueh nur anzudeuten. Wir driieken dem Verf. die IIan.d, danken ibm fiir seine iibersiehfliehe Darstellung und freuen uns auf den zweiten Tell.

E. WEGMANN.

I~AGUIN, E.: Gdologie des gites min6raux. Masson & Co., Paris 1949, 641 p., 145 fig.

Der Verf., den me isten Kristallingeologen durch seine ,,Gdologie du Grani te" bekannt, schenkt uns hier die zwelte, vollst~ndig un~gearbeitete Auflage" seiner Lagerst~itt,enkunde, wob~i das Wort im weitesten Sinne zu verstehen ist. da nicht nur die Erzlagerst~tten uI~d Brennstoffe, sondern aueh das Grundwasser und die Mineralquellen behandelt werden. In ~uBerordentlich klarer und ge- pflegter Sprache w ird auf gedr~tngtem Raume eine ungeheure Summe yon Kenlltnissen vermlttelt , durch schematische Zeichnungen erliiutert, nn4 gegeu- teilige Ansichten gegeneinander ahgewogen. Fiir franzSsischsprechende Stu-

Geologische Rundschau. XXXu

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9 8 K l e i n e r e B e i t r ~ g e

d e n t e a i s t es d ~ s Buch der La,gerst :~i t tenkunde; an .derssprach igen wi rd es viel F r e u d e b ere i ten u n d ein g u t e r He l f e r sein, wenn es g i l t , s ich .in d ie f ranzSs i sche L i t e r a t u r e inzua rbe i t en . E. WEGlVIANN.

Geochemie

L A N D E R G R E N , S T U R E : On the geochemistry of Swedish Iron Ores and associated Rocks. A s t u d y on I ron -Ore F o r m a t i o n . Sve r iges geol. U n d e r s . Ser. C, No. 496, ~ r s b o k 42, 5, S t o c k h o l m 1948, 182 p., 31 fig,, 67 Tabel len .

E i n e s der groi~en P r o b l e m e de r Geologie i s t das der Kre i s l~ufe , der U m b a u und A b b a u der ve r s ch i edenen Baus tof fe an der Erdoberf l i iche u n d in der Erd- r inde. Schon LINN]~ s te l l te dar i iber bedeu t ungsvo l l e B e t r a e h t u n g e n an. Ft i r H U T T O N , K E I L H A U , D U R O C H E R , D E L E S S E u u d ihre F i i t a r b e i t e r un,d Zeit- genas sen b i lde te das P r inz ip tier Kre i s l i iu fe e ine der g r u n d l e g e n d e n A n s c h a u - uagen . Sp~ te r w u r d e n die mass igen , k r i s t a l l i n e n Ges te ine m i t s cha r f en K o n - t a k t e n ohne we i t e r e s a ls D i f f e ren t i a t e Mnes b a s i s c h e n U r m a g m a s b e t r a c h t e t ; gem[J~ d ieser A n s c h a u u n g hi i t te jedes Orogen e inen b e t r ~ e h t l i c h e n Zuschu~ j u v e n i l e n M a t e r i a l s in F o r m yon gabbro iden , d ior i t i schen, . g r a n i t i s c h e n u n d :~ihnlichen Ges t e inen sowie der" m i t i hnen z u s a m m e n h ~ i n g e n d e n E r z l a g e r s t ~ t t e n e rha l t en . E i ae g e n a u e r e A b g r e n z u n g der 5/[ateriMien ve r sch i edene r t t e r k u n f t mid d a m i t e in k l a r e r e s Bi ld des t t ~ u s h a i t e s der E r d r i n d e w u r d e in den l e t z t en J a h r z e h n t e n yon ve r s eh i edenen Se i ten ve r such t . Die dabei a n g e w a n d t e n N[etho- den s ind m a n n i g f a l t i g ; voa de r e inen Sei te wi rd das P r o b l e m d u r c h die Geo- c h e m i k e r v e r s c h i e d e n s t e r Schulen '~m,gegr i f fen , yon der a ~ d e r e n Sei te h e r ver- sucheu die T e k t o n i k e r du rch die B e s d m m u n g r i iuml ich-ze i t l i cher K o o r d i n ~ t e n der B e w e g u n g e n ve r sch i edens t e r GrSf tenordnu~g i h r e n Be i t r~g zu l ie fern .

I n S k a n d i n a v i e n w a r d e n in e r s t e r L in ie die g e o c h e m i s c h e n M e t h o d e n ~us- gearbei~et , e ine T rad i t i on , welche ,sich bls au f L I N N A E U S zur t i ckve r fo lgen li~Bt. Seit V. IV[. GOLDSCPIMIDTs k l u s s i s c h e n A r b e i t e n d t i r f t e L A N D E R G R E N s Bei- t r i g e iue r de r g e w i c h t i g s t e n sein.

Der Verf . v e r f o l g t den Kre i s ]~u f des E i s ens u n d se iner v e r w a n d t e n E l e m e n t e in se inen exogenen und endogenen Teilell u n d k o m m t z u m Ergebnis , da.l~ die w i c h t i g s t e B e d i n g u n g ftir die Bildm~g yon E i s ene rzen eine e x o ~" e n e A n - r e i e h e r u n g des Ei,sens ist. Das an der Oberfl~tche ~ n g e r e i c h e r t e M a t e r i a l k a n n im en, dogenen K r e i s l a u f e e inen Tell se iner exogenen K e n n z e i c h e n ver- l ie ren u n d 5 I e r k m a l e b e k o m m e n , welehe a]s spezifi,sch , ,eruptAv" gel ten . F t i r die Erze yon schwediseh L a p p l a u d z .B. b e m e r k t der Verf . (S. 171), dal~ , ,uueh die G e g e n w a r t e iner le ich t f l t ich t igen P h a s e in der E r z f r a k t i o n anze ig t , dai~ die p r i m ~ r e Di f f e ren t i a t i on e i n e s s y e n i t i s e h e n ~ [ a g m a s eine zwei fe lha f te E r k l ~ r u n g der Genese der K i r u n a - E r z e i s t " .

I n e inem R e f e r a t e is t es n i ch t mSglich, e inen Begrif f des R e i c h t m n s an sor~'- f~tl~igeu U n t e r s u c h u n g e n , an A n a l y s e n a n d Tabel len , verbun,den m i t abge~ wogenen D e u t u n g e n , zu geben. F t i r dieses g r u n d l e g e n d e W e r k fiber den K r e i s - l ~ u f d e s E i s e n s u n d s e i n e r V e r w a n d t e n a uf u n d in der E r d r i n d e v e r d i e n t tier Verf . den D a n k a l le r ,derjenigen, welche sich m i t den v e r s c h i e d e n e n Stock- werken der E r d r i n d e beschf i f t igen. E. WEG) / [ANN.

C A V I N A T O , ANTONIO, e Z U F F A R D I , P I E R O : Geologia della Miniera di Monteveechio. )~ontevecchio 1948, 40 p., 38 pl.

M I N G t I E T T I , F I L I P P O : Le miniere di Monteveeehio. Montevecch io 1948, 104 p., 85 fig., 59 pl., 1 f a rb ige t ) b e r s i c h t s k a r t e , 1 F a r b e n a u f n a h m e der E rzg~nge .

Di~se zwel schSnen in 40 B~nde w u r d e n yon der Minengese l l s cha f t z u m h u n - d e r t j ~ h r i g e n J u b i l ~ u m der ~Verke h e r a u s g e g e b e n . Sic wenden sich vim m e h r an den B e s c h a u e r a ls an den Leser , denn der E i n d r u c k der E n t w i c k l u n g de r Gesell- s cha f t u n d ihres W e r k e s e ine r se i t s u n d d e s geo log i schen B a u e s wi rd du rch e inen grol~en R e i c h t u m an T a fe l n u n d e inen k n a p p e n T e x t i ibe rmi t te l t . Das b e k a n n t e V o r k o m m e n der B le i -Z ink -Erze e r f ~ h r t eine e ingehende B e l e u c h t u n g besonder s in h e z u g auf se ine T e k t o n i k , d . h . die L a g e der E r z g S n g e im R a u m e u n d die P l a t z n a h m e der v e r s e h i e d e n e n Erze, sowie ihre sp~ te ren U m b i l d u n g e n . Die En t - w i c k l u n g i s t t y p i s c h fiir die V o r k o m m e n des Ig les ien te . E. WEG~cIANN.