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KLANG+TON 2011-06.pdf

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    6 2011 Oktober/November

    4,50 Deutschland 4,70 Ausland CHF 8,80 PLZ 30,80 DKK 39 SEK 62 6/2011 Oktober/November K10607

    Ausnahmebreitbnder von Fostex Nostalgie-Konushochtner mit Phenolharzmembran High-Power-Fnfzehnzller von Faital Pro

    Biege-wellen-wandler

    Der Wunder-Wandler Frei konfi gurierbares Aktivsystem Konkurrenzlose Rumlichkeit

    mit DDD-Rundumstrahler Fulminate Basswieder-

    gabe bis 25 Hertz S. 24

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    Acht Treiberneuheiten unter die Lupe genommen S. 56

    Edler Kompakt-Monitor S. 12

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    mit TML-Gehuse Gnstiges Koaxial-Chassis

    von Visaton

    Vollbereichs-Elektrostat als Bausatz

    Fasizinierend leichter und lockerer Klang

    Gnstiger Einstieg in die Folienwelt

    Topklang mit modifi ziertem Hochtonhorn Knackiger Bass mit 30-Euro-Tieftner Extravagante Optik mit Blattgold

    und Edelfurnier S. 36

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  • KLANG+TONEditorial

    3

    KLANG+TON 6/2011

    Die vorliegende Ausgabe haben wir zum Jubil-umsheft erkoren. Jedenfalls hatten wir uns das so gedacht. Der Anlass: Die Klang + Ton wird in diesem Jahr stolze 25 Jahre alt. Was wir dann aller-dings feststellen mussten: So einfach ist das nicht. All das, was wir Ihnen anlsslich des runden Geburts-tags prsentieren wollten, war unmglich in einer Ausgabe unterzubringen. Weder vom Aufwand bei der Erstellung noch vom Umfang her. Also tun wir etwas, das im wirklichen Leben eher unblich ist: Wir verlngern die Party. Und so deklarieren wir die vorliegende Ausgabe zum ersten Jubilumsheft und Ausgabe 1/2012 zum zweiten.Ach, Sie haben salbungsvolle Worte und vershn-liches Selbst-die-Schultern-Klopfen erwartet?Das spare ich mir, habe ich mir so berlegt. Um mal

    ein Zitat aus der Szene zu bemhen: Lautsprecher zu bauen ist nach wie vor der klgliche Versuch, mit Kupferdraht und Pappe Musik zu machen. Das hatte zu den Zeiten, als dieses Magazin seinen Anfang nahm, kaum mehr Bedeutung als heute, 25 Jahre spter. Immer noch schrauben wir ein bis wie viele auch immer Lautsprecherchassis in mehr oder weniger formschne Gehuse und versuchen, mit ein paar Spulen, Kondensatoren und Widerstnden eine mglichst gelungene Ansteuerung der einzelnen Zweige zu erreichen. Daran hat sich bis heute nichts gendert, auch wenn die Technik durchaus Fortschritte gemacht hat. Die weitaus grte Zahl von Musikliebhabern hrt nach wie vor mit ganz normalen passiven Lautsprechern und nicht mit per DSP entzerrten aktiven Konstruktionen.Wir als Selbstbauer sind beiden Fraktionen zugehrig: In der Regel bauen wir passive Lautsprecher, ab und zu allerdings geben wir uns dem Luxus der Aktiv-technik auch mal hin. Gerade das haben wir in dieser Ausgabe mal sehr kompro-misslos getan und mit der Alexandria ein wahrlich extremes aktives Zweiwege-system realisiert.Einen kommenden Klassiker darauf verwette ich Haus und Hof der deutlich bezahlbareren Art haben wir mit der Aurum im Angebot. Natrlich wissen wir ganz genau, dass viele unserer Leser auf eine etwas kompaktere und etwas audio-philer ausgerichtete Variante unseres Erfolgs-Cheap Tricks-250 gewartet haben. Sie sehen auch nach 25 Jahren herrscht beim Lautsprecherselbstbau keine Lan-geweile. Und whrend ich diese Zeilen in die Tatstatur hmmere, huscht der Blick schon wieder ein ums andere Mal aufs nebenan geffnete Bildschirmfenster, wo die Gehusezeichnung zu unserer neuen Referenzbox Proxima entsteht. Ei-gentlich wollten wir die auch schon in dieser Ausgabe vorstellen, aber das war beim besten Willen nicht machbar. Von daher haben Sie und wir nicht nur ob des vorliegenden Heftes genug zu feiern, sondern auch Anfang Dezember beim zweiten Teil unseres Festaktes.Das solls an dieser Stelle gewesen sein ich tue jetzt wieder das, was Ihnen als Leser dieses Magazins genauso am Herzen liegt wie uns als Macher dieser Publi-kation: Lautsprecher bauen.

    Holger Barske

    Jubilum zum Ersten

    Holger Barske, Chefredakteur

    E-Mail: [email protected]

  • KLANG+TONInhalt

    KLANG+TON 6/2011

    4

    High-End-Projekt: AlexandriaPer High-End-Car-HiFi-Endstufe mit DSP vollaktivierter Standlautsprecher mit Vierfach-Bass und DDD-Rundumstrahler Seite 24

    Bausatztest: AurumAuf Basis der CT250-Bestckung entwickelter, auf die Spitze getriebener Zweiwegler mit herausragender Lebendigkeit Seite 36

    K+T-Projekt: Fasteruerst formschne, schlanke Standbox mit Thiel-Koinzidenzwandler und high-endigem Tang-Band-Woofer Seite 18

    Bausatztest: Silberstatic XXL-PaneelBausatz fr elektrostatischen Lautspre-cher im Test, weitere Komponenten im berblick Seite 50

    Bausatztest: Quint AudioSeismic-18Ultimativ groer und massiver Aktivsub-woofer mit 18-Zoll-ber-Tieftner, 1-kW-Schaltverstrker und DSP-Steuerung Seite 32

    K+T-Projekt: MeluaFein aufl sende High-End-Monitorbox mit Focal-16er und groem Hochton-bndchen Seite 12

  • Editorial 3

    Inhalt 4

    Leserforum 6

    Magazin 8Neues vom Bausatzmarkt

    Hndlermarkt 42Die gute Adresse

    Nachbestellung lterer Hefte 72

    Impressum / Inserentenverzeichnis /Vertriebsadressen 73

    Vorschau 74

    Rubriken

    K+T-Projekt: Melua 12Fein aufl sende High-End-Monitorbox mit Focal-16er und groem Hochtonbndchen

    K+T-Projekt: Faster 18uerst formschne, schlanke Standbox mit Thiel-Koinzidenzwandler und highendigem Tang-Band-Woofer

    High-End-Projekt: Alexandria 24Per High-End-Car-HiFi-Endstufe mit DSP vollaktivierter Stand-lautsprecher mit Vierfach-Bass und DDD-Rundumstrahler

    Bausatztest: Quint Audio Seismic-18 32Ultimativ groer und massiver Aktivsubwoofer mit 18-Zoll-ber-Tieftner, 1-kW-Schaltverstrker und DSP-Steuerung

    Bausatztest: Aurum 36Auf Basis der CT250-Bestckung entwickelter, auf die Spitze getriebener Zweiwegler mit herausragender Lebendigkeit

    Themen

    Inhalt5

    Bausatztest: Silberstatic XXL-Paneel 50Bausatz fr elektrostatischen Lautsprecher im Test, weitere Komponenten im berblick

    Einzelchassistest 56Acht interessante Chassisneuheiten im K+T-Labor

    Cheap Trick 257 66Highendiger Visaton-Mini-Koax mit eingebauter Weiche luft in ungefalteter Transmissionline zur Hochform auf

  • Weichenbretter zum Ausdrucken

    Hallo Redaktion,in Ausgabe 3/07 Eurer Zeitschrift stellte Michael Nothnagel ein Weichen-Ent-wichlungsbrett fr den Selbstbau vor. Im Artikel hie es, dass dieses Board auch als PDF-Datei fr den Download bereit-gestellt werden sollte.Auf der Seite des Brieden-Verlags ist dazu aber nichts (mehr?) zu fi nden. Es wrde mich freuen, wenn Ihr mir diese Datei noch zur Verfgung stellen knntet.

    Danke fr die Mhe und lieben GruP. Weissbauer

    Hallo Herr Weissbauer,vielen Dank fr den Hinweis. Die PDFs sind im Zuge diverser Umstellungen der Webseite in Vergessenheit geraten. Sie sind aber noch vorhanden und werden von uns mit Verffentlichung dieser Aus-gabe wieder auf www.klangundton.de zu fi nden sein.

    Klassischer 20er gesucht

    Hallo K+T-Team,fr eine 3-Weg-Box suche ich einen Bass-lautsprecher, der in einem geschlossenen Gehuse bis etwa 50 Hz geht (-3 dB) und nicht zu laut ist (max. 87 dB). Er sollte maximal 22 cm Durchmesser haben und eine Membran aus Papier oder notfalls auch Metall besitzen.So ein Speaker msste wohl ein hheres QTS und ein greres Vas haben. Trotz intensiver Suche habe ich kein passendes System gefunden.Wenn Ihr einen Tipp httet, wrde es mich sehr, freuen.

    GruH.-J. Kruppa

    Hallo Herr Kruppa,Sie suchen einen klassischen Bass, von denen es leider nicht mehr viele gibt. Was Sie sich mal ansehen sollten, ist der MorelCAW938. Der hat zwar eine Membran aus Kunststoff, erfllt ansonsten aber all Ihre Ansprche und luft speziell in ge-schlossenen Gehusen vorzglich. Mehr

    KLANG+TONLeserbriefe

    6

    KLANG+TON 6/2011

    Infos zu dem Chassis erhalten Sie beim Europavertrieb Eltim Audio aus den Nie-derlanden

    Kontakt:E-Mail: [email protected]: www.moreleurope.comTelefon: 0031 595 491748

    Ceram mit noch mehr WegenSehr geehrte Damen und Herren,seit einiger Zeit habe ich meine Ceram fertiggestellt und freue mich jeden Tag aufs neue ber den wunderbaren Klang dieses Lautsprechers! Diese Box spielt in der allerhchsten Klasse mit, vor allem bei klassischer Musik!Im Inneren (der Sule) befi ndet sich die Frequenzweiche mit den allerfeinsten Zutaten von MUNDORF, furniert ist der Lautsprecher in feinstem Mahagoni. Vielleicht sollten Sie mal ber ein Mehr-wegeprojekt mit diesen Klassechassis nachdenken.Alles Gute fr Sie und Ihre Klasse-Zeit-schrift!

    Mit freundlichen GrenP. Gromann

    Sehr geehrter Herr Gromann,Wie der Zufall es will, bauen wir gerade exakt so eine Box, sprich mit Accuton-Chassis, in grer und mit mehr Wegen. Die wird es zwar erst in der kommenden Ausgabe geben, dafr ist die Qualitt dieses Schallwandlers auf absolutem Re-ferenzniveau. Seit der Ceram ist ja doch ein wenig Zeit ins Land gegangen, und wir setzen in Zusammenarbeit mit Ac-cuton natrlich auf die neuesten Chas-sis, die in vielen Details weiter verbessert worden sind. Freuen Sie sich drauf, wir tun es auch!

    Visaton Tabula leicht abgendert

    Liebes Klang+Ton-Team,es ist immer wieder schn, das neue Heft zu erhalten und dort neue und interes-sante Projekte zu entdecken. Einiges habe ich schon nachgebaut, fr mich und Be-kannte. Gern genommen ist immer wie-der die Needle, die ich schon 3 Mal ge-baut habe das Projekt, was am meistenberrascht und einen hohen WAF hat.Immer wieder wollte ich mich auch mal mit meinen Erzeugnissen bei Ihnen melden. Das Projekt mit den BF 32 hat mich jetzt motiviert, Ihnen zu schreiben. Der BF 32 hat mich stark an den W1 von Tang Band erinnert, den ich vor einiger Zeit verbaut hatte.

    Zunchst einmal ein lteres Projekt :Auf meinem Schreibtisch steht neben einem Media-PC-Eigenbau ein T-Home- Receiver und ein LCD-Bildschirm mit 2 HDMI-Eingngen. Die grottenschlechte Qualitt der eingebauten Lautsprecher hat mich dazu bewogen, einige nicht mehr bentigte Car-Hifi -Komponenten zu domestizieren. Herausgekommen sind dabei die Wrfel mit den BB 2.01 (ohne Bild) und zur Bassuntersttzung ein Raptor 6. Beide Gehuse sind aus Buche-Leimholz 18 mm, die Holz-Reststckedes Subs haben bei den Breitbndern Verwendung gefunden. Angetrieben sind beide durch einen kleinen T-Amp mit 2-mal 15 Watt, getrennt durch eine Wei-che 1. Ordnung. Fr das Hren im Nahfeldausreichend Pegel und ein super Klang, hochaufl send und mit breiter Bhne!Dann habe ich vor einem Jahr (oder war das schon lnger her ?) die W1 von Tang Band gesehen. Bei dem Preis reifte der Entschluss, eine kleine Array mit je 4

    Respekt: eine so schn und aufwendig gebaute Ceram haben wir noch nicht gesehen

  • Lesertelefon

    Das KLANG+TON-Team beantwor-tet gerne Fragen rund um das Thema Lautsprecher und hilft, wenn Probleme beim Nachbau von in K+T verffent-lichten Lautsprecher-Bauvorschlgen auftreten. Wenn Sie wichtige Fragen haben, die schnellstens geklrt werden mssen, stehen wir Ihnen

    mittwochszwischen 14 und 16 Uhrzur Verfgung. Wir sind unter der Telefonnummer

    0203 4292-275zu erreichen.

    Falls Sie Ihre Fragen, Anregungen oder Wnsche lieber schriftlich loswerden mchten, richten Sie Ihren Brief oder auch gerne Ihre E-Mail an:

    KLANG+TON LeserbriefGartroper Strae 4247138 DuisburgFax: 0203 [email protected]

    AWX 184 149,- - 18 Subwoofer-Chassis- massiver Aluminium-Druckgusskorb- Doppelzentrierung- tiefgezogener Polkern- 20 mm Polkernbelftung- 4-Lagen-SchwingspuleBauvorschlag: K+T 4/09 Das Tier

    AW 3000 49,- - 12 Subwoofer-Chassis- Gummisicke- stabiler Aluminium Druckgusskorb- hochwertige beschichtete Membran- Schraubanschlussterminals- Xmax +/- 6,3 mmBauvorschlge: K+T 4/06 + 6/06

    AWM 104 55,-

    AWM 124 75,- - 10 und 12 Subwoofer-Chassis- Aluminium-Druckgusskorb- Langhubgummisicke- Xmax +/- 9 mm- hochwertige, beschichtete Membran- Kapton-Schwingspule- Schraub-Anschlussterminals- einsetzbar in kleinsten Bassreflexgehusen Bauvorschlag: K+T 5/06 + 6/07

    KFT 130 M 50,- - Magnetostat mit Kaptonfolie und Kurzhorn- Impedanz 8 Ohm- Frequenzbereich 1.000 40.000 Hz- Grsse (B x H x T) 98 x 135 x 44 mmBauvorschlag: K+T 5/08

    AM 120 129,- - Aktivmodul 120 Watt- einstellbare aktive Frequenzweiche 40-180 Hz- Low-Level Eingang Cinch- High-Level Eingang- / Ausgang- 120 Watt R.M.S. / 250 Watt max.Passend fr 12- und 15-Woofer sowie AWX 184

    AM 80 79,- - Aktivmodul 80 Watt- einstellbare aktive Frequenzweiche 40-180 Hz- Low-Level Eingang Cinch- High-Level Eingang- / Ausgang- 80 Watt R.M.S. / 150 Watt max.Passend fr 8- und 10-Woofer

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    dieser Winzlinge zu bauen und die Array gegen die BB 2.01 zu tauschen. Auch das war ein voller Erfolg, whrend die BBs in den Mitten bei 1 kHz etwas zurck-genommen werden mussten, damit die Stimmen einen nicht so anschreien, ge-hen die W1 ohne Korrektur mindestens genauso gut wie die BB und spielen super zusammen mit dem Raptor, trotz der 8 Ohm.

    Nun Ihr Bauvorschlag BF32 und schon wieder reift ein Projekt:hnlich wie die eingebauten Chassis in meinem PC-Monitor, ist die Qualitt der Lautsprecher in unserem LCD-Fernseher zusammen mit dem Abstrahlen nach hinten nicht sonderlich berauschend, eine Verbindung mit der Anlage aus rumlichen Grnden (und mangels WAF) nicht mglich. Das Regalbrett unter dem Fernseher mit dem Basschas-sis nach oben wrde diese Probleme ele-gant lsen, allerdings msste der W100 aus der Mitte an den Rand rcken, da sonst der Standfu der Fernsehers auf der Membran stehen wrde.

    Spricht etwas dagegen, den W100 aus der Mitte an den Rand zu rcken ?

    Beste Gre,R. Goldelius

    Lieber Herr Goldelius,vielen Dank fr die Blumen, allerdings ist das Regalbrett nicht von uns entworfen worden. Es ist die Tabula von Visaton, welche die Haaner uns fr einen Test zur Verfgung stellten, und die wir lediglich mit einem Subwoofer ergnzten.Das ndert allerdings nichts daran, dass sich die Tabula exzellent fr Ihre Zwecke

    eignet. Den W100S drfen Sie dabei ger-ne an einer anderen Stelle platzieren, er reagiert auf diese nderung unkritisch. Unseren Subwoofer knnen Sie sich fr die Anwendung am Fernseher ebenfalls sparen, das wre wohl etwas zu viel des Guten. Ansonsten sollten Sie mit der Tabula exzellent zurechtkommen, weil sie den oft sehr migen Fernsehton der heutigen Flachbild-Fernseher um Ln-gen schlgt.

    Arbeitsplatz mit HiFi-Ambitionen: R. Goldelius Arrays mit vier Mini-Breitbndern pro Seite. Unten rechts der Subwoofer mit Carpowers Raptor 6

  • KLANG+TONMagazin

    KLANG+TON 6/2011

    8

    Lautsprechershop Strassacker jetzt Sitronik-Vertrieb

    Seit dem 1.9. hat der Lautsprechershop Strassacker den europa-weiten Vertrieb fr die exzellenten Verstrkerprodukte von Sitro-nik bernommen. Aktivmodule aller Grenklassen sind bei den Karlsruhern verfgbar, an die sich sowohl Endanwender als auch kleinere OEMs wenden drfen. Wer hochwertig aktivieren mchte, sei es ein Subwoofer oder ein aufwen-diges Mehrwegsystem, wird bei Sitro-nik fndig. Weitere Infos bekommen Sie wie immer ber die unten stehen-den Kontaktmglichkeiten.

    Lautsprechershop Iris Strassacker, Albert-Schweitzer Str. 34, 76139 KarlsruheTelefon: 0721 9703724, Fax: 0721 9703725E-Mail: [email protected], Internet: www.lautsprechershop.de

    Triple Play mit neuem 8-Ohm-Woofer

    Durch die Verfgbarkeit des SP-6/108PRO, der 8-Ohm-Version des exzellenten SP-6/100PRO, bot sich ein Upgrade der Triple Play mit parallel geschalteten Tiefmitteltnern geradezu an. Die ursprnglichen Gehuse fr die groe Varian-te nach KLANG+TON und fr die von Monacor entwickelte, kleine Variante knnen ohne nde-rung bernommen werden. Die Bauplne fi nden

    Sie auf der Homepage von Mona-cor International unter Support/Online-Kataloge. Dass wir uns den neuen SP-6/108PRO in Krze auch noch mal zum Einzeltest zur Brust nehmen, sollte klar sein.

    Monacor International, Zum Falsch 36, 28307 BremenTelefon: 0421 48650, Fax: 0421 488415E-Mail: [email protected], Internet: www.monacor.com

    BMS-Horn kein AuslaufmodellIn der vergangenen Ausgabe bescheinigten wir dem zierlichen Hochtonhorn BMS 4528 beste Qua-litten, rieten jedoch gleichzeitig zur Eile, da es ein Auslaufmodell sei. Wir die Firma BMS uns infor-mierte ist dies jedoch keineswegs so, vielmehr handelt es sich um ein relativ neues Chassis im Programm der PA-Profi s. Inzwischen ist der Hinweis von der Homepage des Deutschlandvertriebs Adam Hall ver-schwunden, es handelte sich wohl um eine Verwechslung. Bleiben Sie also entspannt, aber werfen Sie trotzdem mal einen Blick auf das 4528 es lohnt sich!

    Adam Hall GmbH, Daimlerstrae 9, 61267 Neu AnspachTelefon: 06081 94190, Fax: 06081 94191000E-Mail: [email protected], Internet: www.adamhall.com

  • A S EAA S E

    Datenbltter und Bauvorschlge unter:

    www.vifa.de

    - Datenbltter und Bauvorschlge unter:

    www.peerless-vifa.de Fountek im Vertrieb von Intertechnik

    Die Kerpener Chassis- und Bauteilespezialisten von Intertechnik haben eine neue Marke in ihr Vertriebsprogramm aufgenommen: Fountek. Das chinesische Unter-nehmen fertigt eine ganze Reihe an echten Bndchen-hochtnern, Breitbndern und Tiefmittel-tnern, mit denen wir bereits exzellente Erfahrungen gemacht haben. Dank der fernstlichen Fertigung sind die Preise zudem sehr attraktiv. Bei In-tertechnik sind bereits diverse Modelle lieferbar, einige sind dann ab Ende Okto-ber verfgbar. Das genaue Programm und mehr Informationen zu den Chassis fi nden Sie auf der Intertechnik-Webseite.

    I.T. Electronic, Europaring 28, 50170 KerpenTelefon: 02273 90840, Fax: 02273 908435E-Mail: [email protected], Internet: www.intertechnik.de

    Tgliche Neuheiten aus der Unterhaltungselektronik

    HiFi und Unterhaltungselektronik ist Ihr Hobby und Sie sind stndig auf der Suche nach den neuesten Techniktrends? Dann sollten Sie sich die Website www.nexthifi .de mal genauer ansehen.Im Nachrichtenstil er-fhrt man hier alles ber die neuesten Produkte aus allen Bereichen der Unterhaltungselektronik. Die tgliche, redaktionelle Berichterstattung gewhr-leistet optimalen Informa-tionswert.Die Seite ist klar struk-turiert, man fi ndet sich schnell und intuitiv zu-recht. Wer absolut nichts versumen mchte, kann sich fr den nexthifi News-letter anmelden!

    Mehr auf: www.nexthifi .de

  • KLANG+TONMagazin

    KLANG+TON 6/2011

    10

    Diverse Tang Band-Chassis mit Ferrit statt Neodym

    Aufgrund der gestiegenen Preise fr die seltene Erde Neodym stellt der taiwanesische Hersteller Tang Band, in Deutschland im Vertrieb von Blue Planet Acoustic, diverse Produkte auf Ferritantrieb um. Das ist natrlich nicht ganz simpel, da ein vergleichbar krftiger Ferritantrieb um ein Vielfaches grer baut als Neodym. In Zukunft wird das wesentlich teurere Magnetmaterial daher nur noch dort eingesetzt, wo seine Vorteile wesentlich hhere Feldstrke bei kleinem Platzbedarf und geringem Gewicht un-bedingt notwendig sind. Die neuen Modelle werden voraussichtlich ab November im Handel sein.Blue planet acoustic ist im brigen auch dieses Jahr wieder Aussteller bei der Hifi -Music-World am 5. und 6.11.2011 in Stuttgart.

    Blue Planet Acoustic, Niklas Baur, Westerbachstrae 47, Gebude 6, 60489 FrankfurtTelefon: 069 74308-845, Fax: 069 74308-976E-Mail: [email protected], Internet: www.oaudio.de

    HiFi-Music-World 2011 in Stuttgart

    Am 5. und 6. November 2011 ffnet die deutsche HiFi-Selbstbaumesse, die HiFi-Music-World, zum 9. Mal ihre Pforten. Dieses Jahr ist man erneut in Stuttgart zu Gast. Dort gibt es neben zahlreichen Musikvorfhrungen auch einen reinen Ausstellungsbereich. Darber hinaus werden von einzelnen Ausstellern kurze Workshops angeboten, z.B. zum Thema Raumakustik und Lautsprecherentwicklung. Alles Wissenswerte rund um die Messe ist auf der Messe-Homepage www.hifi -music-world.de zu fi nden.

    9. HiFi-Music-World am 5.+6.11.2010 ab 10 Uhr im Commundo Tagungshotel, Universittsstrae 34, 70569 Stuttgart (Eintritt 8 Euro/Tag)

    Extra-Hrtest am 10. Dezember 2011

    Wegen der enormen Nachfrage fhren wir am Samstag, den 10. Dezember dieses Jahres an gewohnter Stelle (Gartroper Strae 42, 47138 Duisburg) und zu gewohnter Zeit (ab 14:00 Uhr) einen auerplanmigen Hrtest durch. Zu hren gibt es dort (fast) alles aus K+T 5/2011 und aus unserem ersten von zwei Jubilumsheften, welches Sie gerade in den Hnden halten. Mit Er-gnzungen wie der Nada aus der 4/2011 knnen Sie natrlich auch rechnen, denn sie ist einer der Grnde fr den Extra-Termin. Anmeldungen bitte wie gewohnt per E-Mail an [email protected].

  • Spezial11

    KLANG+TON 6/2011

    IGDH Lautsprecher-Contest 2011Am 17. und 18. September fand in den Rumen des Brieden Verlages der dies-jhrige Selbstbaulautsprecher-Contest der Interessengemeinschaft DIY-HiFi statt. Dazu fanden sich elf Paar Boxen nebst Erbauern ein, die von einer fach-kundigen Jury beurteilt wurden (die Boxen, nicht die Erbauer). Wir staunten nicht schlecht ber das Niveau und die Vielfalt der Eigenentwicklungen; letztlich wurde eine Box namens Mammut mit hauchdnnem Vorsprung zum Sieger ge-krt. Details zu der aufwendigen Horn-konstruktion sowie zu allen anderen Probanden gibts im DIY-HiFi-Forum (www.diy-hifi -forum.de) nachzulesen. Die fnf Erstplatzierten gibts auerdem auf der HiFi Music World in Stuttgart zu sehen und zu hren.Die alljhrlich den Wettbewerb ausrich-tende IGDH ist ein eingetragener Verein,

    der sich auf die Fahnen geschrieben hat, das Thema Selbstbau-HiFi in die Welt zu tragen eine Zielsetzung, die sich mit der unseres Magazins zu 100 % deckt. Von daher werden wir knftig verstrkt mit der IGDH zuammenarbeiten; die 2012er-Ausgabe des Contests wird auf alle Flle wieder bei uns stattfi nden.

    Kontakt:Internet: www.igdh.euEmail: [email protected]

    Sieger des Wettbewerbs: Mammut, eine trickreiche Hornkonstruktion mit Lowther-Derivat und zwei im Verborgenen eingebauten Basstreibern

    Die Maxi AL ist ein hervorragender Kleinlaut-sprecher mit Metallmembran-Fnfzehner. Davon wird in KLANG + TON noch zu lesen sein

    Wenn, dann richtig: Bei diesem Teilnehmer hielten sich die Volumina von Box und Frequenzweiche in etwa die Waage

    Ebenfalls ein sehr interessantes Konstrukt: Al Bundle mit Tang-Band-Koax und zwei Bssen in DAppolito-Anordnung

    Die hatte mchtig Schub: Dreiwegebox Alto Grande mit Visaton-Bestckung

    berraschung zum Schluss (und auer Konkurrenz): Das zerleg- und in einer Reisetasche transportierbare Horn Transformer rockte den Hrraum mit einem akkugespeisten Miniverstrker

  • KLANG+TONK+T-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

    12

    Kompakt geschnittener Monitor mit Focal-W-Woofer und echtem Bndchen

    Chassistest: Focal 6W4361

    K+T 4/2011 Audaphon Neo CD 2.0

    K+T 3/2007

    Es ist toll, im Selbstbau wieder auf Fo-cal-Chassis zurckgreifen zu knnen. Nach dem vollstndigen Rckzug vom Selbstbaumarkt von Car-HiFi jetzt mal abgesehen hat der Lautsprechershop Strassacker die Franzosen erweichen knnen, eine Auswahl an interessanten Chassistypen fr den Selbstbau anzubie-ten. Gerade wir Selbermacher knnen da natrlich auf den Vorteil zurckgrei-fen, die Franzosen beliebig mit anderen Marken mischen zu drfen und so Kom-binationen zu kreieren, welche bei Focal nicht vom Band laufen. Nicht dass es an den Fertigprodukten etwas auszusetzen gbe, aber die Wrze des Selbstbaus liegt ja gerade in dem, was es nicht fertig zu kaufen gibt.

    Es gibt ein paar Chassis-Traumkombinationen, die mssen einfach irgendwann verbaut werden. Zum Bei-spiel ein Focal-Woofer mit der berhmten W-Membran und ein echtes Bndchen. Gepaart mit der richtigen Abstimmung entsteht daraus ein kompakter Monitor mit bestechender Detailwieder-gabe, exzellenter Dynamik und highendig-feiner Klang-note: die Melua

    Eine fr alles

    Konzept und BestckungAuf dem Papier steht ein kompakter, pe-gelfester und detailreich aufspielender Monitor. Da kam uns der knapp ge-schnittete Siebzehner (oder ausgewach-sene Fnfzehner, je nach Defi nition) aus dem Einzelchassistest in Ausgabe vier dieses Jahres gerade recht. Eine sehr so-lide Konstruktion mit einem sehr attrak-tiv grau lackierten Aludruckgusskorb, einem krftigen Ferritantrieb und Focals berhmter W-Membran. Die besteht aus einem Kern speziellen Schaumstoffs und zwei hauchdnnen Lagen Glasge-webelagen (bei dieser Chassisgre nur eine Lage), die den Kern versiegeln. Im Verbund entsteht ein Sandwich mit ho-her innerer Dmpfung bei exzellenter

  • K+T-Projekt13

    KLANG+TON 6/2011

    Steifi gkeit, was sowohl der angestrebten kolbenfrmigen Bewegung als auch der Gutmtigkeit im und ber dem Mittel-ton frderlich ist. Dass sowas nicht so preisgnstig wie ein Papierkonus ist, liegt auf der Hand.An die Seite des 6W4361 stellen wir ein Bndchen aus dem Audaphon-Portfolio vom Lautsprechershop. Die Wahl fi el da-bei nicht auf die Einsteigertypen 3.0 mit runder Front, sondern auf das grere CD 2.0 mit rechteckiger Frontplatte aus Aludruckguss. Im Gegensatz zu den oft mit in den selben Topf geschmissenen Elektrostaten handelt es sich hierbei um echte Bndchenhochtner. Die Schall-erzeugung bernimmt dabei eine hauch-dnne und nahezu masselose Metallfolie, welche vom Musiksignal durchfl ossen wird. Permanentmagnete an den Seiten der Membran sorgen dafr, dass sie sich je nach anliegender Stromrichtung nach vorne oder hinten bewegt und so im Takt der Musik schwingt. Da der Metallstrei-fen trotz des geringen Querschnitts ei-nen niedrigen elektrischen Widerstand besitzt und deshalb nicht direkt an einen Verstrker gekoppelt werden kann, ist in das Gehuse des Chassis ein bertrager eingebaut, welcher die Impedanz auf ver-strkerverdauliche Werte bersetzt.Audaphon fertigt, abgesehen vom gr-ten Modell, je zwei Typen von Bndchen: glatte und gezackte. Das gezackte oder mehrfach gefaltete Bndchen, ist prin-zipbedingt nicht straff eingespannt und erlaubt somit groe Auslenkungen, was die Ankoppelbarkeit zum Tiefmitteltner verbessert. Das in der Melua eingesetzte, straff eingespannte Bndchen erlaubt logischerweise geringere Hbe, besitzt dafr aber eine bessere Membrankon-trolle. Die potenziell schlechtere Ankop-pelbarkeit wird durch die schiere Gre der Membran kompensiert, so dass dem klassischen Zweiwegler auch mit diesem

    Typ nichts mehr im Wege steht. Wichtig zu erwhnen ist vielleicht noch, dass es beide Typen beim Lautsprechershop so-wohl mit silbernen als auch mit schwar-zen Frontplatten gibt. Unsere Wahl fi el nmlich gezielt auf das glatte Bndchen mit schwarzer Front, welches auf der Strassacker-Webseite nicht abgebildet ist.Das zu erreichende Ziel dieser Chassis-kombination: ein hohes Aufl sungsver-mgen ber den gesamten Frequenzbe-reich und gute Dynamikeigenschaften bei geringen Verzerrungen.

    GehuseDas Gehuse der Melua ist kompakt um die beiden Chassis herum geschnitten. Ein Siebzehner und ein so langes Bnd-chen bentigen natrlich ihren Platz, trotzdem fi ndet diese Box auch unter be-engten Verhltnissen genug Raum. Das Refl exrohr wurde auf die Rckseite des Gehuses verlegt. Dank des volumenge-ngsamen Focal-Chassis kann auch die Tiefe im Rahmen bleiben, mit unter 30 Zentimetern macht sich die Melua ge-messen an der Bestckung recht dnne. Fr ein ideales Abstrahlverhalten ist die Schallwand rechts und links vom Hoch-tner grozgig angefast. Das entschrft die Kante, weil es die harte Schallbeu-gung an selbiger verhindert und den Frequenzgang sowohl auf Achse als auch unter Winkeln gleich aussehen lsst.Achtzehn Millimeter starkes Buchen-multiplex sorgt fr stabile Verhltnisse, eine Versteifung zwischen den Chassis beruhigt die groen Flchen zustzlich. Fr noch weniger Eigenleben sorgt die fast komplette Auskleidung des Gehuses mit Bawotumex, einer Kombination aus einer vier Millimeter starken Bitumen-matte und einer 12 Millimeter dicken Baumwollaufl age. Das Bitumen dmmt den Schalldurchtritt durch die Gehu-sewand, die Baumwolle bedmpft den dort ankommenden Schall und mindert Refl exionen.

    FrequenzweicheDer Tiefmitteltner zeigt im Gehuse neben dem typischen Baffl e Step bei 600 Hz einige leichte, ohne grere Klimm-zge korrigierbare Unregelmigkeiten im unteren Mittelton und gibt sich an-sonsten lammfromm. Die Membranre-sonanz oberhalb von 3 kHz bleibt natr-

    lich erhalten, auch sie ist in der Weiche aber keine unberwindbare Hrde. Der Hochtner gibt sich nicht zuletzt wegen der angefasten Front vorbildlich und zeigt den typischen Anstieg zu hohen Frequenzen. Hier ist kein besonderer Eingriff notwendig, da es sich klanglich als vorteilhaft herausstellen wird.Der Tieftner erhlt ein Filter erster Ordnung, dem zwei Saugkreise zur Sei-te stehen. Der erste mindert den zuvor erwhnten Pegelanstieg, den Baffl e Step, und senkt den vorlauten Mitteltonbe-reich ab. Der zweite entfernt die harm-lose, in einem Zweiweg-System aber nicht zu vernachlssigende Resonanz oberhalb von 3 kHz praktisch restlos und sorgt fr eine sauber abfallende Flanke.

    ((KT611 Strassacker Textdiagramm TT))

    Der Hochtner wird durch die beiden Vorwiderstnde um ca. 9 dB im Pegel gesenkt. Der Anstieg des Frequenzgangs wird beibehalten, das Filter dritter Ord-nung nimmt sich lediglich des Pegel-anstiegs in die andere Richtung, sprich unterhalb von 3 kHz an, und eliminiert diesen vollstndig.

    ((KT611 Strassacker Textdiagramm HT))

    Im Zusammenspiel ergibt sich bei glei-cher Polung ein sauberer bergang bei genau 2,5 kHz, die sowohl der Focal-Woofer als auch das Audaphon-Bnd-chen problemlos mitmachen.

    ((KT611 Strassacker Textdiagramm Zweige Summe))

    Waren echte Bndchen frher ein echtes Luxus-gut, kann man bei Audaphon heutzutage tolle Exemplare fr wenig Geld erstehen

  • KLANG+TONK+T-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

    14

    MessungenVor dem Mikrofon beweist die fertige Melua ihre Qualitten. Der Wirkungs-grad liegt bei guten 85 dB an 2,83V in einem Meter Entfernung. Unter Einbe-ziehung der leichten Bassbetonung und des Anstiegs zu den Hhen hin sind im Mittel 86 dB drin. Die Gesamtlineari-tt des Frequenzgangs ist sehr gut, und auch das Rundstrahlverhalten berzeugt uneingeschrnkt mit bester Linearitt. Selbst unter 45 Grad bleibt die Melua sehr ausgewogen und das Bndchen bis ber 20 kHz am Ball. Dieser Monitor ist daher unter allen Winkeln geniebar, nur in der Vertikalen sollte man sich nicht zu sehr von der Hauptachse bewegen. Hier bndelt das schmale, aber lange Bnd-chen prinzipbedingt, so dass die Box eher dumpf klingt.Die Impedanz liegt mit einem Minimum von 6,4 Ohm bei 225 Hz gerade noch im Toleranzschlauch der 8-Ohm-Norm. Damit ist dieser Lautsprecher von jedem Verstrker problemlos zu treiben. Be-merkenswert ist der ab dem Mittelton aufwrts extrem niedrige Klirr. Bei 85 dB bewegen sich die Kurven praktisch an der Messgrenze, bei krftigen 95 dB sprin-gen sie stellenweise lediglich ber die 0,5-Prozent-Marke. Unterhalb von 500 Hz tut sich etwas mehr, auch hier handelt es sich aber lediglich um den klanglich gutmtigen K2. Der nichtlineare und da-mit weit aufflligere K3 bewegt sich wei-terhin in der Nhe der Messgrenze. Nur im Bass steigen die Verzerrungen durch den zu tiefen Frequenzen fallenden Pegel prinzipbedingt an ein typisches Merk-mal der Prozent-Darstellung.Der Wasserfall ist abgesehen von einigen harmlosen Nachschwingern im Mittel-tonbereich ein absoluter Traum, weil

    Melua

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15/30/45

    Technische DatenChassishersteller: Audaphon, FocalVertrieb: Lautsprechershop Strassacker, KarlsruheKonstruktion: Christian Gather

    Funktionsprinzip: Zweiweg, Bassrefl exBestckung: 1 x Focal 6W4361 1 x Audaphon Neo CD 2.0Nennimpedanz: 8 OhmKennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 86 dBB x H x T: 18,6 x 36,0 x 29,0 cmKosten pro Box: ca. 400 Euro + Gehuse

    uerst schnell und vorbildlich gleich-mig. Beste Manieren also, welche die Melua im Hrraum jetzt nur noch in entsprechende klangliche Qualitten ummnzen muss.

    KlangFrei auf Stndern aufgestellt entfaltet die Melua in unserem Hrraum schnell ih-ren Zauber. Der beginnt beim sehr kna-ckigen Bassbereich, der zwar wenig, aber doch ausreichenden Tiefgang bietet. Da-fr kickt der Franzose im Oberbass ph-nomenal druckvoll und trocken. Dem Tiefbass hilft eine wandnhere Aufstel-lung auf die Sprnge, welche die Melua dank der just erwhnten Tiefton-Tro-ckenheit nicht mit Bassmulm bestrafen wird. An ein sonoren Grundton schliet sich ein klangneutraler, minimal hervor-gehobener Stimmenbereich an. Ab hier aufwrts setzt ein uerst seidiger und feiner Hochtonbereich an. Er versteht sich hervorragend mit der dynamischen und ebenfalls detailreichen Spielweise des Tieftonpartners und bildet ein Ge-

    So gehts am einfachsten: beide Rohre absgen, eines von innen durchstecken, das zweite mit Kle-beband darankleben, dann von auen nach innen schieben und einpressen

  • samtklangbild, welches trotz unzhliger Detailinformati-onen absolute Entspannung und Ruhe ausstrahlt. Die Me-lua drngt dem Hrer die Details nicht wie der bereifrige Assistent auf, sondern reicht sie ihm so vornehm wie der englische Butler. Viel Membranfl che und die damit ver-knpften geringen Verzerrungen sind fr jene locker-lssige Art verantwortlich.Ziemlich schmal habe ich geguckt, als die Melua es ohne Anstrengungen vermochte, dem Motrhead-Frontmann Lemmy Kilmister im eher nicht zrtlich gehauchten Ace of Spades vom Wall of Sound abzuschlen und verstndlich in den Hrraum zu projizieren. Das mag nicht das bevorzugte Programm der zuknftigen Besitzer dieses Lautsprechers sein, zeigt aber doch, dass die Melua selbst im dichtesten Klangdschungel nicht verloren geht. Viel einschmeichelnder kommt da schon die niedliche Katie Melua, die uns auf die-ser Box dermaen beeindruckte, dass sie direkt fr die Na-mensgebung verantwortlich zeichnet. Sie wird es vermutlich nie erfahren ...Die reproduzierte Rumlichkeit ist nicht nur sehr lebens-echt, sondern in Breite und Tiefe sehr ausgewogen. Nicht zuletzt ist es diese Eigenschaft, welche die Melua zu einer an-genehmen Begleitung durch einen Tag voller Musik macht: Sie macht alles richtig, bleibt dabei aber so angenehm unauf-dringlich, dass ihr Klang auch nach langer Berieselung nicht mde macht. Ein tolles Gespann aus przise-knackigem Woofer und feinem Bndchen.

    FazitSelbstbau machts mglich: eine exzellente W-Membran von Focal, kombiniert mit einem groen Bndchen von Auda-phon. Das Ergebnis ist ein uerst przise und detailreich aufspielender, exzellent aufl sender Monitorlautsprecher, der trotz dieser Eigenschaften uerst entspannt und beru-higend musiziert. Eine faszinierende Kombination mit tol-len Allroundfhigkeiten, die sich gleichermaen fr aktive Hrer wie fr Langzeitgenieer empfi ehlt.

    Christian Gather

    Klangwiedergabe faszinierendnahe am Original

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    Elementar: Fr Ruhe im Gehuse sorgt die vollfl chige Beschichtung mit Intertechniks Bawotumex, einem Verbund aus Bitumenmatten und Baumwolle

  • Aufbauanleitung Der Aufbau des Gehuses beginnt auf der Rckwand. Auf sie werden eine Seitenwand und der Deckel geleimt. Danach kommen die zuvor mit ihren Ausschnitten versehene Verstei-fung und der Boden dran, danach die zweite Seitenwand. Nun bekommt die Rckwand das mglichst przise zu sgende Loch fr das Re-fl exrohr und, je nach gewhltem Typ, das Loch oder die Bohrungen fr die Anschlussklemmen.Nach dem Befreien von Staub wird das Gehu-se nun mit passend zugeschnittenen Bawotu-mex-Matten ausgekleidet. Diese werden nach dem Abmessen mit einem scharfen Cutter auf der Baumwoll-Seite bis hinunter zum Bitumen eingeschnitten, so dass die Bitumenoberfl che angeritzt ist. Nun lassen sich die Platten an ei-ner Tischkante mit einem gezielten Schlag am Schnitt entlang brechen. Danach muss nur noch das Papier auf der Klebeschicht der Matte zerschnitten werden. Wichtig ist, dass der zu beklebende Untergrund staubfrei ist und die Matte an allen Stellen fest angedrckt wird. Frei bleibt in der Box nur der Bereich hinter dem Hochtner, da das Refl exrohr dort bereits den meisten Raum der Flche in Anspruch nimmt.Nun wird das Gehuse mit der Frontplatte verschlossen. Diese erhlt nach dem grobem Schleifen auf Ma die Frsungen fr die beiden Chassis und die Fase an der Kante. Diese wird mit der Oberfrse und einem Kegelfrser mit Anlaufring und mindestens 18 mm gemacht. Die Rundung am Ende der Frsung entsteht automatisch beim Absetzen. Wichtig ist hier, beide Seiten auf derselben Hhe enden zu las-sen. Dies erreicht man durch das Spannen eines provisorischen Anschlags ber die Front der Box, bis zu dem man die Frse przise fhren kann. Den Rest erledigt nach dem Feinschliff ein Stck feines Schmirgelpapier, welches die

    KLANG+TONBausatztest

    KLANG+TON 6/2011

    16

    Holzliste18-mm-Multiplex2 x 36,0 x 25,4 cm Seitenwnde3 x 25,4 x 15,0 cm Deckel / Boden / Versteifung2 x 36,0 x 18,6 cm Front / Rckwand

    Zubehr pro Box 3 Matten Bawotumex 2 Bassrefl exrohre HP 50 (auf je 50 mm gek.) 1 Paar Polklemmen bzw. Terminal nach Belieben Schrauben, Kabel, Dichtband

    Lieferant: Lautsprechershop Strassacker

    L1 = 1,8 mH Luft, < 0,35 OhmL2 = 2,2 mH Kern, < 0,5 OhmL3 = 0,39 mH Luft, < 0,5 OhmL4 = 0,39 mH Luft, < 0,3 OhmC1 = 18 F MKPC2 = 3,9 F MKPC3 = 3,9 F MKP, besonders hochwertigC4 = 22 F MKP, besonders hochwertigR1 = 15 Ohm MOX 10 WR2 = 3,3 Ohm MOX 10 WR3 = 5,6 Ohm MOX 10 WR4 = 10 Ohm MOX 10 W

    Weichenbestckung

    Kanten der Fase (und auch alle brigen Kan-ten der Box) leicht rundet. Nach dem Nssen und anschlieenden, fi nalen Feinschliff ist das Gehuse nach dem Entstauben fertig fr die Auenbehandlung.Whrend der Trocknungsphase widmen wir uns der Frequenzweiche. Diese wird, idealer-weise in Tiefmittel- und Hochton getrennt, auf zwei Platinen oder kleinen Brettchen aufge-baut. Nach dem Verkabeln fi nden die beiden Weichen Platz an den Seitenwnden im oberen Gehuseabteil. Dort werden sie mit entspre-chend langen Schrauben durch das Bawotu-mex an die Seitenwnde geschraubt. Dieser Vorgang ist aufgrund der beengten Platzver-hltnisse etwas fummelig. Wer hier nicht er-folgreich ist, bringt die Weiche(n) im unteren Abteil der Box unter, auch hier bieten sich die Seitenwnde an.Nach dem Trocknen wird das Anschlussterminal bzw. werden die Polklemmen eingeschraubt und mit der Frequenzweiche verbunden. Da-nach werden die Chassis angeschlossen und eingeschraubt. Der Hochtner bringt eigene Kabelschuhe mit, welche auf die abisolierten Kabelenden gecrimpt werden. Beim Anschrau-ben an den Tweeter ist auf die korrekte Polung zu achten. Der Woofer wird mit Dichtband ver-sehen, angeltet und eingeschraubt. Damit ist die Box fertig zum Einspielen.

    K+T-Tipp zur Gehusegestaltung:Zur Behandlung der schnen Echtholzober-fl che von Multiplex empfi ehlt sich eine Beize oder eine Lasur. Wir lasierten mit einer de-ckenden Schicht im Farbton Mahagoni. Hier sind der Fantasie und dem Wunsch nach An-passung an die Inneneinrichtung keine Gren-zen gesetzt.

  • Was soll ich kaufen, Herbert?

    Herbert liegt Technik im Blut. Von Beruf ist Herbert leidenschaftlicher Testredakteur fr alle TV-Gerte. Keiner hat mehr Fernseher geprft, gemessen und beurteilt als er. In seinem Beruf (kommt von Beru-fung) stellen sich Tag fr Tag mehr als 20 Millionen Pixel Herberts geschultem Auge und seinen harten Messroutinen. Herbert kennt sie alle. Herbert ist auf

    bbrs

  • KLANG+TONHigh-End-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

    18

    High-End-Standbox mit Chassis von Thiel und Tang Band

    Chassistest: Thiel CS 2.4:

    Test in K+T 4/2010 Tang Band W6-1674

    auf Seite 19

    Manchmal so zeigt uns der Blick auf das Leben sind es die unmglichsten Verbin-dungen, die am glcklichs-ten sind und am lngsten halten.

    Lets twist again

    Ich war schon ziemlich skeptisch, als man mir bei Blue Planet Acoustic den Vorschlag machte, eine Art Twister Light zu konzipieren, deren Original-version so etwas wie ein kleiner Ver-kaufsschlager geworden war trotz des vierstelligen Preisschilds pro Box. Die Neuaufl age war dagegen mit deutlich unter 1.000 Euro pro Seite geplant die Hauptverantwortung dafr sollte eine Neubesetzung des Tieftonparts tragen, den man hre und staune ein Chassis von Tang Band fr 60 Euro bernehmen wrde!

    TechnikW6-1674 heit der glckliche Tieftner, der mit dem Thiel CS 2.4 verheiratet werden soll. Der Sechszoll-Treiber besitzt als Besonderheit eine Membran aus ei-ner Aluminium-Magnesium-Legierung, die bei extremer Steifi gkeit eine sehr leichte Membran ermglicht durchaus also ein wrdiger Partner fr den Thiel Koinzidenzwandler. Beim Antrieb geht es nicht gar so gewaltig zu: Ein solider Ferritmagnet und eine 25-Millimeter-Schwingspule sorgen fr praxisgerechte Parameter: Bei einem knapp verdop-pelten Tieftnervolumen reicht die Bass-wiedergabe der FASTer deutlich tiefer als die der Twister, dafr geht es ein biss-chen leiser zu: Effektiv nutzbare 86 De-zibel an 2,83 Volt sind es aber dennoch. Was beim Tieftner aussieht wie ein Pha-se Plug, ist eine aus akustischen Grnden dramatisch ausgeformte Dustcap. Die Si-

  • High-End-Projekt19

    KLANG+TON 6/2011

    cke ist fr einen groen linearen Hub in einer speziellen W-Form ausgefhrt.Der Blick auf den Frequenzgang verrt die Hartmembran: Eine mchtige Reso-nanzspitze bei 4,5 Kilohertz muss beim Einsatz als Tiefmitteltner auf jeden Fall entzerrt werden. Fr unseren Einsatz-zweck mit einer angepeilten Trennfre-quenz von 500 Hertz ist das aber nicht relevant. Bis auf die mit der Resonanz korrespondierenden Klirrspitzen zeigt sich der Tang Band von seiner besten Sei-te belastbar ist er jedenfalls. Zum Thiel CS2.4 ist eigentlich schon al-les gesagt. Eine Schwingspule treibt nur die Kalotte im Inneren der Membran an. Bis zu einer bestimmten Frequenz schwingen beide Teile der Membran gleichtaktig, whrend die innere Sicke den Auenring zu hheren Frequenzen hin entkoppelt, so dass nur noch die dnne Alu-Kalotte schwingt. Das geht natrlich nicht ganz strungsfrei von-statten, funktioniert aber in der Praxis so gut, dass lediglich eine berhhung um zwei Kilohertz zu beseitigen ist, um ei-nen vorbildlichen Frequenzgang bis weit ber das Hrspektrum hinaus zu erzie-len. In Sachen Rundstrahlverhalten und Hochton-Energie ist der Thiel-Wandler nach wie vor eines der besten Chassis, das ich kenne: Breitbnder, vorzgliche Kalotte und Superhochtner in einem!

    GehuseGanz ehrlich: Die Bandschleiferorgie des originalen Twister-Gehuses macht man genau viermal im Leben: Bei zwei Boxen jeweils ein erstes und ein letztes Mal. Dass es auch mit etwas weniger staubin-tensiven Bauweisen optisch gefllig geht, zeigt das FASTer-Gehuse: Nicht mal ei-nen Meter hoch, 20 Zentimeter breit und

    Technische DatenHersteller: Tang Band Bezugsquelle: Blue Planet Acoustic, Eschborn Unverb. Stckpreis: 60 Euro

    Chassisparameter K+T-MessungZ: 4 OhmFs: 47 HzRe: 5,93 OhmRms: 1,0Qms: 4,72Qes: 0,50Qts: 0,45Cms: 0,72Mms: 16,2gBxL: 7,48Vas: 17,7lLe: 0,60 mHSd: 133 cm2

    Z 1kHz: 8,7 OhmZ 10kHz: 26,3 Ohm

    AusstattungKorb: Aluminium-GussMembran Aluminium/Magnesium Dustcap: KunststoffSicke: GummiSchwingspulentrger: Schwingspule: 25 mmXmax: 3,5mmMagnetsystem: FerritPolkernbohrung: Sonstiges

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15/30/45

    Tang Band W6-1674

    Fr nur 60 Euro bekommt man bei Tang Band ein hochinteressantes Chassis mit einer brettharten Membran und allen EIgenschaften, die einen modernen Tieftner ausmachen

  • KLANG+TONHigh-End-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

    20

    mit den berhmten sechs Grad Neigung, die irgendwie einfach am besten ausse-hen. Schleifen kann man immer noch gengend: Die aufgedoppelte Frontplatte erhlt eine schrg verlaufende Fase, die der Box eine nette Kontur verleiht. Ne-ben der 36-Millimeter-Schallwand sor-gen noch der Teiler zwischen Breitbnder und Bass und ein gelochtes Versteifungs-brett fr gengend Stabilitt. Die Hhe der Box wird ziemlich genau im Verhlt-nis 3:5:7 geteilt, so dass schwingende Sei-tenwnde kein Thema mehr sind.

    FrequenzweicheDer einfache Teil zuerst: An der Weiche des Thiel-Wandlers musste im Vergleich zur Twister kaum etwas gemacht werden der Sperrkreis wurde lediglich etwas verbreitert, der Hochpassfi lter ein kleines bisschen tiefer angesetzt. Auerdem muss der Thiel ber einen Vorwider-stand leicht im Pegel angepasst werden.Mit einem Filter dritter Ordnung wird der Tieftner so getrennt, dass die Mem-branresonanz unter Ferner liefen lan-det und nicht mehr egalisiert werden muss.Die Trennfrequenz liegt mit etwa 450 Hertz etwas unter der der Twister.

    K+T FASTer

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15/30/45

    Technische DatenChassishersteller: Thiel, Tang Band Chassislieferant: Blue Planet Acoustic, EschbornKonstruktion: Thomas Schmidt

    Funktionsprinzip: Bassrefl exBestckung: 1 x Tang Band W6-1674 1 x Thiel Audio CS 2.4Nennimpedanz: 6 OhmKennschalldruckpegel 2,83V/1m: 86 dB / 2,83 V / 1 mAbmessungen (BxHxT): 20 x 96 x 30 cm Kosten pro Box: 699 Euro + Gehuse

    Verwendet haben wir dieses Mal im Sinne einer mglichst gnstigen Reali-sierung ganz normale Bauteile solide Qualitten. Die optionale Linearisierung kann man sich mit den zwei zustzlichen Bauteilen noch leisten, denke ich.

    Deutlich weniger Schleifarbeit als bei der Twister erfordert das Gehuse der FASTer dennoch ist es eine auerordentlich hbsche Box geworden. hnlichkeiten mit lebenden Fertigboxen waren durchaus beabsichtigt

  • MesswerteDie genderte Chassis-Besetzung zeigt sich in einem insgesamt noch etwas ausgewogeneren Frequenzgang als das groe Vorbild. Der Bass reicht deutlich tiefer, ist dafr aber etwas weniger be-tont. Auch der Breitbnder zeigt einen im Mittel sehr ausgewogenen Verlauf, hat aber durch seine diesmal mittige Anordnung auf der Schallwand etwas mehr mit Resonanzen zu kmpfen, die aber allesamt im Wasserfalldiagramm nicht auftauchen. Die mechanische Ab-kopplung der ueren Membran uert sich in einer schmalen Klirrspitze nicht weiter dramatisch. Die Alukalotte ver-fgt neben ihrer hervorragenden Rund-strahlfhigkeit ber gewaltige Reserven im Superhochtonbereich unser neues Clio zeigt das erst jetzt. Die leicht un-kontrollierten Pegelspitzen liegen aber so weit oben, dass sie zumindest bewusst nicht mehr wahrgenommen werden und ohnehin kaum jemals ein Nutzsignal umsetzen drften. Der Impedanzverlauf ist absolut vorbildlich.

    HrtestErwartungsgem liegt die FASTer in Sa-chen Detailaufl sung, Abbildungsgenau-igkeit und Rumlichkeit auf Augenhhe mit der Twister hier gibt es nur Nuan-cen an Unterschieden, die sich nicht ein-deutig einer bestimmten Ursache zuord-nen lassen. Klarer lsst sich die Differenz im Tieftonbereich einordnen. Hier reicht

    die FASTer eindeutig tiefer in den Keller hinunter und klingt voller und runder die Twister mit ihrem Antriebsgiganten im Bass kontert mit ihrer unschlagbaren Schnelligkeit und Przision. Insgesamt gesehen spielen beide Boxen auf einem unglaublich hohen Niveau, das die meisten anderen Lautsprecher dagegen wie unbeholfene Trampel wirken lsst. Auf den Thiel-Wandler muss man sich bei beiden einlassen, denn er fordert Auf-merksamkeit, belohnt den Zuhrer aber auch mit absolut einmaliger Genauigkeit. Am Ende liegt die Twister fr mich ganz knapp vorne das eine oder andere De-tail holt sie dann doch noch mehr heraus als die kleine Schwester irgendwie muss sich der exorbitante Bauteilaufwand der Twister ja auszahlen. Trotzdem bin ich stolz auf die FASTer: Fr gerade die Hlf-te des Twister-Preises erreicht man au-diophile Hhen, die nur die wenigsten Boxen erklimmen.

    FazitFr den halben Preis die gleiche Qualitt: Die FASTer ist in der Summe eine Box geworden, der man die Twister-Gene in jedem Ton anhrt. Das Kompliment geht aber auch an Tang Band, deren 60-Euro-Bass sich nahtlos in dieses edle Ensemble einfgt.

    Thomas Schmidt

    Der Thiel CS 2.4 ist und bleibt Star des Ensembles: Mehr Breitbandigkeit und perfektes Rundstrahl-verhalten gibt es nicht noch mal auf dieser Welt

    In der FASTer kommt der Tang Band mit 24 Litern hervorragend zurecht der Bass reicht deutlich tiefer als bei der groen Twister, wenn auch

    etwas leiser

  • KLANG+TONHigh-End-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

    22

  • Aufbauanleitung Die Mae der Zuschnittliste beziehen sich auf die Gesamtlnge der bentigten Bretter, die durch die 6-Fasen noch etwas krzer werden. Die Mae im Bauplan sind entsprechend 2 Mil-limeter kleiner. Der Aufbau beginnt auf einer der vorher tra-pezfrmig zugeschnittenen Seitenwnde, auf der nacheinander die innere Frontplatte, De-ckel, Boden, der Teiler, die mit der Lochkreis-sge vorgebohrte Versteifung und zuletzt die Rckwand aufgeleimt werden. Vor dem Ver-schlieen des Gehuses sollte der Kabelkanal zur Breitbnderkammer vorgesehen und zu-mindest in der Tieftonabteilung die Bedmp-fung eingebracht werden oder man lsst in der Versteifung ein entsprechend greres Loch als Durchreiche. Es empfi ehlt sich, die Chassis-Ausschnitte in der inneren Front jetzt schon anzubringen, da sich 36 Millimeter Ma-terialstrke nicht mehr so ohne Weiteres frsen lassen. Danach wird die Schallwand aufgeklebt und mit den entsprechenden Frsungen fr die Chassis versehen. Dann knnen Chassis-Aus-schnitte nach innen mit einer Raspel erweitert werden. Danach werden noch die Lcher fr die Polklemmen und das Refl exrohr gebohrt. Die Weiche wird hinter dem Breitbnder oder an der Rckwand hinter dem Tieftner ange-bracht. Der Deckel, der Innenteiler und der Boden werden mit Bondum beklebt die Seitenwn-de werden in beiden Kammern zustzlich mit Noppenschaumstoff ausgekleidet. Der Breit-bnder erhlt fr seine Kammer noch eine Matte Polyesterwatte.

    Holzliste pro Box18 Millimeter Multiplex1 x 96,7 x 20 cm 6/6 (Schallwand)2 x 99,2 x 25,6 cm (Seitenwnde)2 x 93,1 x 16,4 cm 6/6 (Frontwand innen, Rckwand)2 x 25,9 x 16,4 cm 6/6 (Deckel, Boden)2 x 22,3 x 16,4 cm 6/6 (Teiler)

    Zubehr pro Box 1 Refl exrohr Streamline 45, 10 Zentimeter 2 Polklemmen LS Kabel 2x2,5 Schrauben Noppenschaumstoff Polyesterwatte BondumLieferant fr den Bausatz: Blue Planet Acoustic

    L1: 3,9 mH Luftspule, 1,4 mmL2: 1,0 mH Luftspule, 1,4 mmL3: 1,5 mH Luftspule, 1,0 mmL4: 0,39 mH Luftspule, 1,0 mm

    C1: 68 F, MKP C2: 68 F, MKP C3: 12 F, MKP

    R1: 1,8 Ohm MOX10R2: 5,6 Ohm MOX10

    Optionale Impedanzlinearisierung:C4: 18 F MKPR3: 8,2 Ohm, 20 Watt

    Weichenbestckung

  • KLANG+TONK+T-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

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    Zweiwege-Aktivsystem mit Luxus-Biegewellenwandler und Car-HiFi-Elektronik

    Chassistest: Tang Band W69-1042:

    K+T 5/2005

    Leuchtfeuer

  • K+T-Projekt25

    KLANG+TON 6/2011

    Die schlechte Nachricht gibts gleich zu Beginn: Wenn Sie Gefallen an die-sem Lautsprecherprojekt fi nden sollten, dann mssen Sie viel Geld in die Hand nehmen: Die Alexandria ist kaum unter 6.000 Euro pro Paar zu machen. Dass das in Relation zu vergleichbaren Fertigpro-dukten ein absolutes Schnppchen ist, steht auer Frage: Fertig produkte kosten mindestens fnfstellig.Natrlich wollen wir unser Projekt nicht gleich auf eine Stufe mit den sieben Weltwundern der Antike stellen, aber ein bisschen stolz sind wir schon auf unseren exklusiven Turmbau. Namensgeber ist dabei die altgyptische Stadt Alexandria mit ihrem weltberhmten Leuchtturm, mit dem die Box durchaus ein bisschen hnlichkeit hat. Zentraler Bestandteil des Projektes ist der legendre DDD-(Dicks Dipole Driver)-Biegewellenwandler, der aus einer Zusammenarbeit des ameri-kanischen Ingenieurs, Mathematikers und Soziologen Peter Dick mit dem Frankfurter Lautsprecherprofi Holger

    Manchmal muss mans einfach tun: sich weder von fi nanziellen oder pragma-tischen Aspekten bremsen lassen und einfach loslegen, weils eine gute Idee ist. Willkommen beim Luxus-projekt Alexandria

    Mller entstand. Das ist lange her, und tatschlich hat es in der KLANG+TON schon einmal ein Projekt mit dem cha-rakteristischen Hut gegeben das war in Ausgabe 2/95. Seitdem ist einiges pas-siert: Der Wandler wurde technisch wei-terentwickelt, Holger Mllers Unterneh-men German Physiks ist zu einer festen Gre in der internationalen Lautspre-cherwelt gewachsen und verkauft ber-all auf der Welt teure bis unglaublich teure Lautsprecherkonzepte, die auf dem DDD-Wandler basieren. Manchmal auch auf acht Stck davon pro Boxen-paar wenn die Bezeichnung Box zum Beispiel dem Topmodell Gaudi MK II berhaupt irgendwie gerecht werden kann. Was geblieben ist: Holger Mllers Leidenschaft fr das Thema Lautspre-cher an sich und deren Selbstbau im Spe-ziellen. Und so entwickelte sich, als er vor einiger Zeit bei uns mit einem Fertigpro-dukt zu Gast war, eine rege Unterhaltung mit der KLANG+TON-Mannschaft. Das Resultat war der Entschluss, wieder ein-mal ein Selbstbauprojekt mit dem DDD-Wandler zu realisieren. Okay, tatschlich vermute ich, dass Holger Mller schon mit eben jener Intention im Gepck bei uns durch die Tr kam.

    Zur Untermauerung der Ernsthaftigkeit seiner Ambitionen unterbreitet er ein sehr interessantes Angebot: Fr den Zeit-raum bis zum Jahresende kann man ein Paar der Ausnahmewandler nebst Zu-behr zu einem subventionierten Preis kaufen. Dieser betrgt 2.500 Euro pro Paar; das macht den DDD zwar immer noch so ziemlich zum teuersten Wandler, den wir je verbaut haben, liegt aber im-mer noch erheblich unter dem, was man normalerweise dafr bezahlen muss.Was also tun mit einem Paar sndteurer, rundumstrahlender, ab rund 200 Hertz einsetzbarer Breitbnder? Eine sehr ex-klusive Zweiwegebox bauen. Die Bass-ergnzung selbst ist dabei gar nicht mal so spektakulr geraten: Wir bauten ein etwa 100 Liter groes, achteckiges Bass-refl ex-Gehuse, in dem rundherum vier Oval-Tieftner von Tang Band zum Zuge kommen. Spannend wirds jetzt: Wir ent-scheiden uns fr ein vollaktives Setup der besonderen Art. Dabei kommt mal nicht die fast unvermeidliche Behringer-Digitalweiche vom Typ DCX2496 mit ein paar PA-Endstufen zum Einsatz, sondern etwas deutlich Eleganteres: eine vierkanalige Car-HiFi-Endstufe der Top-

    Die Alexandria ist ein Aktivsystem. Die Anschlsse des DDD-Wandlers fhren direkt an die Ausgnge zweier Endstufenkanle

    Der DDD-Wandler ist seit einiger Zeit auch mit einer leichten und steifen Kohlefasermembran

    lieferbar. Diese Version setzen wir hier ein

  • KLANG+TONK+T-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

    26

    Klasse mit ordentlich Power und einem eingebauten digitalen Signalprozessor, der neben der aktiven Filterung noch einen ganze Menge Spielereien mehr beherrscht. Da so etwas normalerwei-se ins Auto gehrt, brauchts eine krf-tige 12-Volt-Versorgung, die im trauten Heim nicht ganz so einfach bereitzu-stellen ist, aber das geht letztlich auch. Die Endstufe stammt vom Sauerlnder Car-HiFi-Spezialisten Audiotec Fischer,

    hrt auf den Namen Brax NOX4 DSP und kostet dasselbe wie ein Paar DDD-Wandler. Absolut betrachtet viel Geld, aber die Relationen passen in diesem Falle einfach.Die Endstufe ist, wie die Biegewellen-wandler brigens auch, handmade in Germany. Das soll die Preise nicht ent-schuldigen, macht sie aber vielleicht ein bisschen verstndlicher.

    BestckungDer DDD sieht auf den ersten Blick aus wir ein auf dem Gesicht liegendes, mit einer etwas zu tief geratenen Membran ausgestattetes klassisches Lautsprecher-chassis. berraschung: Prinzipiell ist es das auch. Der Antrieb der trichterfr-migen Membran aus 0,15 Millimeter dnner Kohlefaser steckt oben in der nextelgrauen Mtze und ist eine ganz normale Anordnung aus Magnetsystem mit Luftspalt und Schwingspule, die Spit-ze des Trichters wird in einer Zentrier-spinne gefhrt. Am entgegengesetzten Ende der Membran fi nden wir eine Ein-spannung per Rollsicke ebenfalls nichts Neues. Was beim normalen Lautsprecher die Korbstreben sind, fi ndet sich hier in Gestalt von acht Stangen, die obere und untere Hlfte des Treibers miteinander

    verbinden. Also eigentlich ein ganz normaler Kolbenschwinger? Mit-

    nichten. Das Abstrahlverhalten des DDD ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit und

    folgt nur bei tiefen Frequenzen bis je nach Typ 150 bis 200 Hertz der Physik des klassischen Lautsprechers. Darber wird er zum und jetzt wirds interes-sant Biegeschwinger. Das funktioniert ungefhr so: Die Schwingspule speist in der schmalen Seite der Membran Ener-gie ein, die dadurch gestaucht wird. Es bildet sich eine Welle aus, die nach unten in Richtung Sicke luft. Je tiefer die Fre-quenz, desto weiter schaffts die Welle; je hher, desto eher verhungert die Welle unterwegs. Das hat den Vorteil, dass die wirksame Membranfl che mit steigender Frequenz abnimmt; genau so ist das fr ein defi niertes Abstrahlverhalten er-wnscht. Das funktioniert in der Praxis ziemlich gut und erlaubt echte Hochton-wiedergabe bis ber 20 Kilohertz hinaus. Somit darf sich der DDD rhmen, zur extrem raren Spezies der rundumstrah-lenden Breitbnder zu gehren.Weit weniger spektakulr, aber fr den Anwendungsfall genau passend prsen-tiert sich ein guter alter Bekannter: Den Tieftonpart bertragen wir dem Tang Band W69-1042. Die ungewhnliche ovale Form hat den Vorteil, dass man den Treiber hochkant auf relativ schma-len Wnden montieren kann, wie hier vierfach geschehen natrlich wollten wir auch im Bass einen echten Rund-umstrahler. Von der Membranfl che entspricht der W69 in etwa einem run-

    Zum eigentlichen Lautsprecher gesellt sich die Wunderendstufe mit DSP von Brax und mindestens eine potente Batterie zur Stromversor-gung

    Von unten sieht der DDD fast aus wie ein normales Lautsprecherchassis. Seine Schall-

    abstrahlung funktioniert aber deutlich anders als blich

    Der DDD thront auf einem sich terrassenfrmig verjngenden Plateau auf der Boxenoberseite. Das verbessert das Abstrahlverhalten und sorgt fr das erforderliche Volumen

  • K+T-Projekt27

    den Achtzller, mit vieren davon lsst sich allemal hinreichend Schalldruck erzeugen. Eine relativ schwere Membran und ein praxisgerechter Parametersatz prdestinieren den Treiber fr Subwoo-feranwendungen, und ziemlich genau dafr brauchen wir ihn hier. Wir whl-ten eine eigentlich zu tiefe Abstimmung des Bassrefl exsystems; der dadurch be-dingte Abfall zu tiefen Frequenzen lsst sich mit unserer Aktivlsung bequem kompensieren. Da die Endstufe zudem stabil an zwei Ohm arbeitet, drfen die vier Achthmer parallel arbeiten und sich ber rund 170 Watt Antriebsleistung freuen das reicht fr mietvertragsmor-dende Pegel mit einer unteren Grenzfre-quenz von satten 25 Hertz.

    GehuseWir whlten fr das Gehuse einen acht-eckigen Querschnitt, und das aus zwei Grnden: Der DDD freut sich ber die Abwesenheit von ausladenden Ecken un-ter seiner Basisplatte, weshalb eine run-de Form eigentlich das Mittel der Wahl gewesen wre. Das aber ist schwierig zu realisieren, wohingegen acht Ecken noch machbar sind. Als Material whlten wir 21 Millimeter starkes Birkenmultiplex, das sorgt im Verbund mit der Form und der eingebauten Versteifung fr hinrei-chende Stabilitt.Der DDD thront auf einem Sockel aus drei terrassenfrmig gestuften Platten ber den Dingen. Das verschafft ihm ei-nerseits die bentigte Arbeitshhe, redu-ziert zudem abermals Kanteneffekte und erffnet die Mglichkeit, ihn elegant mit einem Koppelvolumen auszustatten. Die Ausschnitte in den drei Terassenstufen summieren sich zu einem Volumen von etwa 3,4 Liter das passt perfekt.Aus Stabilittsgrnden raten wir dazu, die Tieftner einzufrsen. Das ist in An-betracht der Korbform zwar nicht ganz

    K+T Alexandria

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Frequenzgang fr 0/15/30/45

    Technische DatenChassishersteller: DDD-Manufactur, Tang BandAktivelektronik: BraxVertrieb: DDD-Manufactur, Blue Planet Acoustic, Audiotec FischerKonstruktion: Holger Barske, Christian GatherFunktionsprinzip: Zweiweg, Bassrefl ex, vollaktiv mit DSPBestckung: 1 x DDD Carbon, 4 x Tang Band W69-1042B x H x T: 44,2 x 95,5 x 44,2 cmKosten pro Paar: ab ca. 5700 Euro

    einfach, eine Presspassung an dieser Stelle ist aber wnschenswert. Nheres dazu steht in der Aufbauanleitung.

    Frequenzweiche und VerstrkungDer schmucke Quader aus dem Sau-erland zhlt zu den modernsten und besten Verstrkerkonzepten, die das Car-HiFi-Metier derzeit zu bieten hat. Im Inneren da siehts brigens schwer highendig und aufgerumt aus stecken eine potente Schaltversorgung, vier End-stufen konventioneller (also analoger) Bauart und ein DSP-Modul. Jenes wird per USB-Kabel mit dem PC verbunden und verleiht dem Gert gar wundersame Fhigkeiten. Der DSP bedient sechs Ka-nle, was in der Regel die vier Endstu-fen und die Line-out-Buchsen sind. Die Software erlaubt ein komfortables Routing aller mglichen Eingnge (vier analoge und ein digitaler Stereoan-schluss im TosLink-Format) auf die ent-

    sprechenden Funktionen. Wir brauchen fr die Alexandria vier Kanle, von de-nen wir zwei mit Tiefpass- und zwei mit Hochpassfunktion beaufschlagen. Von den maximal nutzbaren 42 Dezibel Flan-kensteilheit nutzen wir 24, die Trennung erfolgt bei etwa 250 Hertz. Hinzu gesellt sich eine Time-Alignment-Funktion, mit der wir DDD um etwa 20 Zentimeter gegenber den Bssen verzgern. Der Rundumstrahler wird phasengedreht angesteuert, das geht natrlich auch per Software.

    KLANG+TON 6/2011

    Vier Ovaltieftner pro Seite sorgen fr ein mchtiges Bassfundament, dass den dyna-mischen Vorgaben des DDD ohne Weiteres gewachsen ist

  • KLANG+TONK+T-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

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    Ein mchtiges Werkzeug ist der Equa-lizer, mit dem man den Lautsprecher dahin trimmen kann, wo man ihn hin haben will. Dafr stehen bei jedem Ka-nal 30 Frequenzbnder zur Verfgung, die in ihrer Mittenfrequenz nochmals fein justierbar sind. Fr jedes Band las-sen sich Pegel und Gte justieren. Das ist ein Luxus sondergleichen, und man kann sich bei den immensen Mglichkeiten, die so ein Setup bietet, nur schwer vom endlosen Spielen losreien. Letztlich ha-ben wir natrlich ein Setup gefunden, was unseren tonalen Geschmack perfekt trifft, dynamisch funktioniert und die Bassanhebung mit links noch mit erle-digt.Die zugehrige Software ist im Netz frei verfgbar und funktioniert auch ohne das Gert; wenn Sie mal damit spielen wollen nur zu. Das Ganze ist trotz aller Mglichkeiten wirklich einfach zu bedie-nen und macht richtig Spa. Natrlich muss der Rechner nicht am Verstrker verbleiben, wenn einmal ein passendes Setup gefunden ist der DSP merkt sich alle Einstellungen. Erfreulicherwei-se lsst sich ein solcher Parametersatz auch als Datei im- und exportieren. Den von uns gefundenen fi nden Sie auf der KLANG+TON-Webseite zum Down-laod, so dass Sie vllig unkompliziert un-ser Muster-Setup installieren und sofort Musik hren knnen.Bleibt das Problem der Stromversor-gung. Der NOX4 ist in Sachen Verbrauch kein Kostverchter und ist nicht umsonst

    mit 100 Ampere abgesichert. In der Pra-xis brauchts so viel Strom nicht, aber eine Quelle, die mal 50 Ampere stemmen kann, ist kein Fehler. Das mag entweder ein richtig dickes 13,8-V-Netzteil sein oder das halte ich fr die bessere Idee ein richtig guter Akku in Verbindung mit einem nicht ganz so brachialen La-degert. Die Batterie sollte eine Kapazi-tt von mindestens 50 Ah haben; damit kann man dann auch ohne Nachladen ein paar Stunden Musik hren. Der Akku darf gerne einer der besseren Sorte sein, die Spiralzellentypen von Optima sind zum Beispiel eine gute Wahl. Mit so ei-ner Lsung hrt dann natrlich auch die Diskussion ber Streinfl sse aus dem Stromnetz auf.

    MessungenDas folgende Diagramm zeigt den Ein-fl uss der installierten Frequenzgangkor-rektur fr den Bass. Bei etwa 50 Hertz setzt der Nachschub ein, zu tieferen Frequenzen heben wir um etwa sechs Dezibel an. Lohn der Mhe: Bass bis 25 Hertz.

    Das Zusammenbringen der beiden ex-trem unterschiedlichen Wandlerkonzepte war in der Praxis gar nicht so schwierig, wie man denn htte meinen knnen. Eine Trennung bei rund 250 Hertz erwies sich als optimal, die Messung zeigt eine saubere Summenbildung an dieser Stelle. Als ohne Zweifel hilfreich stellt sich die recht steile Filtercharakteris tik heraus, was man im digitalen Bereich ungestraft tun darf.

    Im Folgenden zeigt sich, dass wir von der Mglichkeit des Frequenzgangver-biegens nicht bermig Gebrauch gemacht haben. Ein wenig Absenkung in der Region um 1 Kilohertz, dazu ein leicht abgesenkter Prsenzbereich da-mit waren wir glcklich. Weder vorher noch nachher ist der DDD ein Muster-beispiel an Linearitt, aber wir wissen ja seit Langem, dass das ein gemeinhin berschtztes Kriterium ist.

    Was ebenfalls nicht berrascht: Der DDD ist nicht das letzte Wort in Sachen Kirr-armut. Bei 85 Dezibel Schalldruck gehts zumindest im Mitteltonbereich noch sehr gut, ab zwei Kilohertz allerdings gibts schon nennenswerte Moden zwei-ter und dritter Ordnung. Bei 95 Dezibel wird das nicht unbedingt besser. Klang-lich allerdings treten all diese Phno-mene erstaunlich wenig in Erscheinung. Das Wasserfalldiagramm der Box stimmt schon wieder ein wenig vershnlich, die Resonanzen klingen recht schnell ab.

    KlangDie Alexandria klingt schlicht und ergrei-fend umwerfend. Das ist kein Wunder, denn schlielich hatten wir die seltene Gelegenheit, einen Lautsprecher dank moderner Technik genau da hinzubiegen, wo wir ihn haben wollten. Von allen dem

    Der Hersteller stellt Nachbauwilligen die exklusi-ven DDD-Wandler zum subventionierten Preis zu Verfgung

    Das tief abgestimmte Bassrefl exsystem atmet durch Abfl ussrohre aus dem Baumarkt, die von

    hinten in die Seitenwnde eingesetzt werden

  • K+T-Projekt29

    KLANG+TON 6/2011

    eigenen Geschmack angepassten Eigen-arten abgesehen kommt man allerdings nicht umhin, dem DDD-Biegewellen-wandler ganz auergewhnliche Fhig-keiten zu attestieren. Der Treiber klingt extrem locker, dynamisch, unangestrengt und krftig. Sein Sound hat tatschlich hnlichkeit mit dem eines klassischen Papierbreitbnders. Eine Flut von Details ist vorhanden und es gibt richtig Hoch-tonenergie. Der Rumlichkeitseindruck ist ein komplett anderer als der norma-ler Lautsprecher. Zwar gibt es keine so holografi sche Abbildungsprzision wie bei klasssischen Direktstrahlern, aber ei-nen sehr angenehmen und glaubhaften Rumlichkeitseindruck. Der ist immer prsent und erfordert vor allem nicht, mit in den Schraubstock eingespanntem Kopf auf dem Hrsessel zu verharren. Bei diesem Lautsprecher darf man sich im Raum bewegen. Dabei verschiebt sich die Abbildung in einem erstaunlich rea-listischen Mae es verndert sich nm-lich nur die Pegelbalance, aber nicht die Tonalitt. Prinzipiell kenne ich das von Rundumstrahlern, aber in Kombination mit so viel Dynamik und Breitbandig-keit nicht. Groe Klasse. Der Bass tut ein

    briges. Die acht Tangbnder fllen auch grere Rume vllig mhelos mit einem rollenden und fr ein Re-fl exsystem sehr przisen Bass. Die tiefen Lagen sind transparent, plastisch und passen in allen Charakteristika perfekt an den DDD. Wir jedenfalls sind mit diesem Lautsprecher abso-lut glcklich und sind ganz sicher, dass Sie das auch werden knnten.

    Holger Barske

    Die Optik des Lautsprechers erinnert ein wenig an die eines berhmten antiken Leuchtturms. Aus dieser Analogie entstand die Typenbezeichnung Alexandria

    Oben in der Mtze auf dem DDD-Wandler steckt ein konventionelles Antriebssystem mit Dauermagnet,

    Luftspalt und Schwingspule

  • KLANG+TONK+T-Projekt

    KLANG+TON 6/2011

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  • ResistR

    Coil

    MUNDORF EB GMBH

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    Cap

    Aufbauanleitung Der schwierigste Part beim Aufbau des acht-eckigen Bassgehuses drften die Gehrungs-schnitte an den Kanten der Seitenwnde sein; der Baumarkt scheitert hier, mit einer Tisch-kreissge (zur Not die beim Schreiner um die Ecke) ist das jedoch kein Problem. Es empfi ehlt sich, die Frsungen in den Seitenwnden vor dem Zusammenbau einzubringen; insbesonde-re die Stufe fr die von innen zu montierenden Refl exrohre auf der Gehuseinnenseite ist im Nachhinein kaum noch machbar. Die sechs Millimeter tiefe Einfrsung fr die Tang-Band-Bsse ist von der Form her recht komplex, so dass wir auf eine Bemaung in der Zeichnung verzichtet haben. Auf der KLANG+TON-Web-seite gibts eine DXF-Datei dazu zum Down-load. Wir haben die acht Seitenteile mit der Bodenplatte als Fhrung in einem Rutsch verleimt; ein paar Spanngurte rund um den Korpus sorgten fr Stabilitt. Danach wird das Sttzkreuz eingeklebt, anschlieend die Deckel platte oben auf. Es empfi ehlt sich, jene mit ein paar Millimeter berstand zuzuschnei-den und nach dem Trocknen per Bndigfrser exakt ans Gehuse anzupassen.Das Gehuse fr den Biegewellenwandler besteht lediglich aus drei aufeinander geleimten Rahmen; der verbleibende Hohlraum bildet das erforderliche Volumen. Zur Bedmpfung dient ein Stck Dmmmaterial vom Typ Damping 30, das in die unterste Stufe eingeklebt wird. Vorher muss man den DDD und dessen An-schlussterminals einbauen und die elektrische Verbindung zwischen beiden herstellen. Das komplette Topteil wird dann von unten mit dem Bassgehuse verschraubt; vergessen Sie nicht, beide Teile gegeneinander abzudichten. Das Dmmmaterial frs Bassgehuse wird an den Wnden unterhalb des Sttzkreuzes ver-teilt, im Anschluss baut man die Refl exrohre ein. Die bestehen aus HT-Abfl ussrohr aus dem Baumarkt; steckt man einen Rohrbogen und ein 25 cm langes gerades Stck zusammen, hat man genau das, was wir hier brauchen, ohne dass sich die vier Rohre in der Gehusemitte in die Quere kommen. Als Letztes werden die vier Basschassis angeschlossen und verschraubt.

    HolzlisteMultiplex 21mm4 x 70,0 x 26,0 cm Seitenwand A4 x 70,0 x 12,9 cm Seitenwand B3 x 40,0 x 40,0 cm Boden / Sttzkreuz / DDD-Gehuse unten1 x 44,2 x 44,2 cm Deckel Bassgehuse1 x 35,8 x 35,8 cm DDD-Gehuse Mitte1 x 31,6 x 31,6 cm DDD-Gehuse oben

    Zubehr pro Box 6 Matten Sonofi l Matte Damping 30 1 m HT-Rohr DN70 4 HT-Rohrbgen 67 Grad 2 Paar Polklemmen 1/2 Rolle Dichtband Schrauben, Kabel

  • KLANG+TONBausatztest

    KLANG+TON 6/2011

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    Extrem highendiger, audiophiler Riesen-Subwoofer

    Eines vorneweg: So lange Sie diesen Subwoofer noch nicht gehrt oder live gesehen haben, werden Sie ihn unter-schtzen. Sie unterschtzen seine schiere Gre. Sie unterschtzen seine nahezu unbegrenzten Fhigkeiten. Dieses Gert ist ernst, sehr ernst. Es ist der wohl am konsequentesten realisierte Subwoofer, der mir jemals untergekommen ist zu-mindest unter denen, die noch irgendwie nachbaubar sind. Sie mssen schon mit einem in Ihr Haus eingemauerten oder gesund fnfstellig bepreisten Fertigpro-dukt antreten, um gegen ihn zu anzu-kommen. Aber was macht den zu Recht so benannten Seismic-18 von Quint Au-dio zum Supersubwoofer?

    Vergessen Sie alles, was Sie ber Subwoofer zu wissen glau-ben dieses Monster stellt sie alle in den Schatten. Er ist unglaublich gro und unheimlich schwer, spielt unglaublich tief und tut dies mit einer so unbestechlichen Przision und Kontrolle, dass man nur noch breit grinsende Gesichter sieht

    Zwei neue Lungenfl gel, bitte!

    die Postleitzahl des Vertriebs, sondern der Preis vermerkt war. Wer diesen Woo-fer verbaut, der erschafft High-End vom Allerfeinsten.Eine computerberechnete, hochfeste Aluminiummembran bildet die Basis. Das Neodymsystem treibt die 100-mm-Unterhangschwingspule mit hchster Przision an, der hochfeste und per-fekt belftete Druckgusskorb hlt alles zusammen. Das Ganze wurde mittels Klippel-Analyse auf perfekt lineares Verhalten mit geringsten Verzerrungen getrimmt. 20 Hz Freiluft-Resonanz, Qts 0,47 perfekt fr ein przisions-frderndes, geschlossenes Gehuse. Der lineare Gesamthub von 50 Millimetern sorgt fr ein Verschiebevolumen von gut 5,8 Litern das entspricht 63 Standard-Siebzehnern! Keine Zweifel mehr: Dieser Woofer ist nicht nur gro, er markiert auch die absolute Spitze des Machbaren. Daran gemessen wirken die 790 Euro im Direktvertrieb geradezu einladend, sich mal ein Prchen zur Seite zu legen.

    GehuseNach ersten Experimenten (siehe Inter-view) war klar: hier muss Kollege Com-puter ran. Selbiger schwingungssimu-lierte ein maximal stabiles Gehuse aus MDF, brigens als Zuschnitt bei Speaker Space erhltlich. 120 cm hoch, gut 50 cm breit und tief. Von den errechneten 270 Bruttolitern bleiben nach Abzug des tief bauenden Woofers, des Abteils fr das Aktivmodul und der hochkomplexen Versteifungsmatrix noch 200 Liter fr den NS18 brig. Wie viel Holz in einem Seismic-18 verschwindet, dokumentiert auch das Gewicht, welches bisher nicht genau ermittelt wurde, aber auf deutlich mehr als 100 Kilogramm geschtzt wird daran hat selbst der massive Tieft-ner mit knapp 20 Kilo nur einen ber-schaubaren Anteil. Im Inneren sorgen aufgeklebte Schieferfl iesen, ein wenig

    Konzept und BestckungDie Idee ist simpel: man nehme ein in al-len Details konsequent auf das Optimum getrimmtes 477-mm-Basschassis, stecke es in ein hchst solides und durchdachtes Gehuse mit 200 Litern geschlossenem Innenvolumen und steuere es mit einem leistungsfhigen DSP und einem 1.000 Watt starken Schaltverstrker an. Leich-ter gesagt als getan. Vorgabe fr Quint Audio war in diesem Fall der 18-Zoll-Woofer, den sie in vier Gren fr Aura-sound entwickelt haben und europaweit vertreiben. Wenn Sie gute Augen haben, dann wird er Ihnen schon mal in dem einen oder anderen Fertigprodukt auf-gefallen sein, auf dessen Schildchen nicht

  • Bausatztest33

    KLANG+TON 6/2011

    Christian: Wie ist es zu dem Projekt Seismic-18 gekommen?Nico: Nun, wir haben im Selbstbaubereich im Gegensatz zu den meisten Firmen noch kei-ne Referenz vorzuzeigen. Im Tiefbassbereich gibts jetzt nicht so viel, da haben wir gedacht, wir langen mal richtig zu.

    Christian: Der Tieftner war ja da. Klar, solides Gehuse, krftiger Verstrker. Und sonst?Nico: Ein langwieriger Prozess. Wir haben erst-mal den Tieftner in ein ganz normales Gehu-se gesetzt. Da haben wir schnell festgestellt: nein, das kanns nicht sein (lacht), obwohl es 21-mm-Birkenmultiplex mit drei dicken Stre-ben war, also nicht schlecht. Fr uns allerdings zu schlecht, also war klar: Das muss jetzt richtig gemacht werden! Erst dann begann der schritt-weise Prozess mit der Konstruktion am PC.

    Christian: Habt ihr denn auch Messungen am Gehuse gemacht?Nico: Selbstverstndlich, denn wenn man schreit das ist so!, dann muss das auch belegt werden. Wir sind mit dem Beschleunigungs-aufnehmer an Magnetsystem und Korb gegan-gen, um herauszufi nden, wie es bei groen Auslenkungen um die Resonanzen des Chassis bestimmt ist. Wie wir festgestellt haben, gibts da allerhand zu sehen, und dieses Wissen ist natrlich in die Konstruktion eingefl ossen.

    Christian: Und die Verstrkung?Nico: Letztendlich ist das eigentlich Standard-Stan-genware, die zusammengeschustert wurde ...

    Christian: ... zusammengeschustert?Nico: Nee, schon professionell zusammenge-baut, aber es ist Standardware, keine Eigen-konstruktion. Es ist ein DSP-Modul aus Amerika und Icepower-Module von Bang & Olufsen, die zwar gemischte Gefhle bei einigen Leuten hervorrufen, sich aber bei uns auch messtech-nisch noch keine Patzer erlaubt haben.

    Christian: Gemischte Gefhle, weil es ein Schaltverstrker ist?Nico: Erstens deshalb, zweitens wegen Bang & Olufsen. Aber da gibt es nichts zu kritisieren, die Dinger arbeiten hervorragend und machen genau das, was sie sollen. Der DSP ist insofern toll, dass man damit verschiedene Endstufen-bestckungen realisieren kann. So kann man zum Beispiel die klassische Subwooferweiche mit einem Icepower fr den Woofer und einem Vorverstrkerausgang fertigen. Oder so wie hier mit zwei Icepower, so dass ich daheim gar keinen Verstrker mehr brauche und direkt von der Quelle in den Subwoofer einspeise.

    Wers auf die Spitze treiben will, knnte ein drittes Icepower an den DSP packen und somit ein vollaktives System realisieren. Das Sch-ne dabei ist, dass ich den DSP auch fr meine Hauptlautsprecher nutzen kann. Dann kann ich equalisieren, mit Verzgerung arbeiten, mit einem Hochpass die Belastbarkeit steigern etc. Lautsprecher in einem Raum produzieren nun mal Fehler, und die kann ich nicht ganz besei-tigen, aber mildern, und darum gehts. Aller-dings ist der DSP mono, zwei Subwoofer sind also schon Pfl icht. Zur Not fi nden wir aber auch dafr eine Lsung.

    Christian: Und wie steuere ich den DSP an?Nico: Er wird ganz normal per USB-Kabel ange-steuert, die Software ist relativ einfach zu be-dienen. Wer mit dem PC arbeiten kann, der hat auch kein Problem, mit diesem DSP-Programm zu arbeiten. Der DSP bietet auch die Mglich-keit, live einzugreifen, d. h. ich kann den DSP laufen lassen, die Filter verndern und gleich hren was passiert.

    Christian: Kannst Du denn noch etwas ber Eu-ren Tieftner erzhlen? Wir hatten den Kleine-ren ja schon in der K+T, aber die Leser werden natrlich trotzdem ein paar Worte vom Ent-wickler hren wollen.Nico: Ja, das ist ganz interessant. Es ist unser Referenzprodukt, in das viele viele Ideen ein-gefl ossen sind. Die Hauptmerkmale: groe und schwere Metallmembran, wobei 400 g bei einem 18-Zller jetzt nicht so exorbitant viel ist. Man hrt ja immer: schwere Membran = langsamer Bass, also dem ist nicht so. Da werde ich in unserem frei zugnglichen Entwicklungs-bericht, der in wenigen Wochen online geht, noch ausfhrlich drauf eingehen.

    Christian: Noch mal zum Woofer: da ist ja doch eine ganze Menge Neodym verbaut. Wie sieht es denn mit der Preisstabilitt aus?Nico: Es ist tatschlich so, dass unsere Preise ein bisschen gestiegen ist. Wir haben aber im Mo-ment nicht die Absicht, den Preis noch weiter zu erhhen. Man muss ganz klar sagen, dass der Neodympreis gestiegen ist, aber letztend-lich muss man sich doch klar machen, dass auch in so einem groen Woofer endliche Mengen an Neodym verbaut sind. Verglichen mit den Kupfer- oder Goldpreisen ist das alles noch im Rahmen, auch wenn klar ist, dass ein so sprung-hafter Anstieg viele aufschreien lsst. Gerade im PA-Bereich, der quasi nur von Neodym lebt, ist das problematisch, wir sehen das eher gelassen.Interessant ist bei unserem Woofer noch die Unterhangschwingspule. Sie ist immer in einem extrem linearen Magnetfeld und versprt eine konstante Antriebskraft, was Verzerrungen minimiert. Der Nachteil ist natrlich: Wenn die Spule mal aus dem Magnetfeld raushpft, steigen die Verzerrungen sprunghaft an. Aller-dings bewegen wir uns dann schon bei Laut-strken und Leistung jenseits von Gut und Bse. Die Alumembran schwingt im Arbeitsbereich kolbenfrmig ... naja, kolbenfrmig schwingt

    eigentlich gar nichts ... aber nahezu kolbenfr-mig bis ber 1 kHz hinaus. Das bedeutet, ich habe hier sehr geringe Verzerrungen. Von da-her gibts eigentlich keine Argumentation mit Schimpfwrtern wie Schlammschieber etc., das zieht einfach nicht. Es gibt keinen tech-nischen Hintergrund, der belegen wrde, dass ein solcher Tieftner unprzise klingen wrde.

    Christian: Kennst Du ein vergleichbares Pro-dukt im Selbstbau oder vom Fertigmarkt?Nico: Nicht wirklich. Das liegt natrlich einer-seits an der Tatsache, dass der Subwoofer wirk-lich enorm gro ist. Optisch dezent, aber sehr gro, und damit kaum verkaufbar. Genauso die Sache mit den DSPs, bei denen viele Leu-te noch Berhrungsngste haben. Viele sind noch auf dem Analogtrip und wollen auch gar keinen Schritt in die Richtung Digital tun, viel-leicht auch, weil sie Angst vor den vielen Mg-lichkeiten haben. Ein Fertiganbieter msste hier wohl ein Servicenetz fr Raumeinmessung usw. anbieten. Wir bieten brigens, sollte je-mand damit Probleme haben, auch einen Ein-messservice an.

    Christian: Nun wird natrlich die Frage kom-men: Wie steht es um die Nachbaubarkeit?Nico: Eine gute Frage! Letztendlich ist es DIY, d. h. es muss nachbaubar sein. Der Bauplan ist natrlich dabei, wenn man das Produkt kauft. Man muss aber ganz klar sagen, dass der Auf-wand enorm ist, so dass es ohne das entspre-chende Know-how und die Maschinerie wohl nicht machbar ist, den Subwoofer, so wie er hier steht, zu bauen.

    Christian: Wie sieht es mit der Positionierbar-keit des Subwoofers im Raum aus?Nico: Dank DSP ist man hier mehr oder weniger frei. In die Raumecke sollte er nicht, ansonsten kann man ihn auch legen. Nun sieht der Sub-woofer allerdings so aus, wie er aussieht, damit die Woofer auf 60 cm Hhe sitzen. Damit lsst sich mit vierfacher oder achtfacher Ausfhrung bei klassicher 2,50-m-Decke ein Single- oder so-gar Double-Bass-Array realisieren.

    Christian: Ooooookayyyyyyyy ... gilt das Projekt Subwoofer denn jetzt als abgeschlossen?Nico: Auf keinen Fall! Es bietet sich an, exqui-site Mittelhochtoneinheiten zu bauen. Da ar-beiten wir natrlich gerne mit anderen Herstel-lern zusammen, um eine Erweiterung fr ein groes System zu schaffen. Wer Interesse hat mein Postfach steht jederzeit offen!

    Christian: Wunderbar, vielen Dank fr Deine Zeit und das Interview!Nico: Ich danke Euch auch! Es hat mit gefreut, mal wieder hier zu sein. Auch vielen Dank an alle, die an dem Projekt mitgearbeitet haben, unter anderem an Speaker Space fr den wirk-lich perfekt passenden CNC-Zuschnitt und an Ziesel Design in Senden fr die perfekte Lackie-rung und die Auswahl der Farbe, die wir auf keinen Fall bereuen.

    Quint-Audio-Laborleiter und -Geschftsfhrer Nico Germanos im Interview mit Christian Gather

  • KLANG+TONBausatztest

    KLANG+TON 6/2011

    34

    Dmmwolle und der Akustikschaum-stoff Basotect fr Ruhe. Die Matrix hlt neben den Gehusewnden gleich noch den konisch zulaufenden Korb des Woo-fers bombenfest, was, wie Messungen belegen, tatschlich fr noch ruhigere Verhltnisse im System sorgt.Optisch dominieren die angeschrgten Kanten und die wirklich wunderschnen Schiefereinlagen, die beim Kauf des Bau-satzes mitgeliefert werden. Das im Farb-ton Elfenbein perfekt lackierte Gehuse wirkt zudem durchaus attraktiv, was auch bitter ntig ist, denn verstecken ist beim Seismic-18 einfach nicht drin.

    AktivelektronikDas Aktivmodul auf der Rckseite ist ein hierzulande eher unbekanntes DDC1100 von Digmoda. Es beinhaltet einen bis-zu-dreikanaligen Mono-DSP mit allen blichen Spielereien wie Filter aller Far-ben und Formen, parametrischen EQs, Delay und so weiter. Darber hinaus sind zwei Schaltverstrker mit je 1.000 Watt an 4 Ohm an Bord. Einer davon befeu-ert den Woofer, der andere steht, inklu-sive der Mglichkeiten des DSP, fr den wie auch immer aussehenden Satelliten zur Verfgung. Die Bedienung per Win-dows-PC ist nach kurzer Einarbeitung simpel, die Mglichkeiten zur Korrektur des Gesamtsystems DSP-typisch nahezu grenzenlos. Tipp: Noch mehr Infos gibts im Interview!

    MessungenSollten Sie diesen Woofer rein anhand seiner rohen Frequenzgangkurven be-werten, tun Sie ihm mehr als Unrecht. Die sehen dann nmlich doch eher ge-

    Seismic-18

    Trennung 50/100/150/200 Hz mit24dB/Okt., Tiefbassanhebung bis 25 Hz

    Trennung 50/100/150/200 Hz mit24dB/Okt., Tiefbassanhebung bis 16 Hz

    Trennung 50/100/150/200 Hz mit24dB/Okt., keine Tiefbassanhebung

    Klirr K2 und K3 bei 105 dB/1 m

    Klirr K2 und K3 bei 95 dB/1 m

    Technische DatenChassishersteller: AurasoundVertrieb: Quint Audio, SendenKonstruktion: Quint Audio

    Funktionsprinzip: Subwoofer, geschlossenBestckung: 1 x Aurasound NS18-992-4ANennimpedanz: entfllt, da aktivKennschalldruckp. 2,83 V/1 m: entfllt, da aktivB x H x T: 55,0 x 120,0 x 50,3 cmKosten pro Box: 2.500 Euro + Gehuse

    whnlich aus. Interessant wird es bei der Ausdehnung des bertragungsbereichs bis 25 oder sogar 16 Hz, denn jetzt kann man die berhmte 16-Hz-Orgenaufnah-me Also sprach Zarathustra nicht nur hren, sondern auch erfhlen, und das in Originallautstrke. Nebenbei sei er-whnt, dass der Woofer in Sachen Klirr nicht zu viel versprochen hat. Bei 105 Dezibel um 2,5 % K2 und 1 % K3 im Nutzbereich sind ein Wort, das ist fr ei-nen Subwoofer extrem wenig.

    Die Explosionszeichnung zeigt: hier wurde in Sachen Gehusestabilitt nicht gekleckert, sondern geklotzt

  • Bausatztest35

    KlangBevor Missverstndnisse aufkommen: ja, wir haben zwei Woofer im Hrraum stehen wenn schon, denn schon. Und was die da veranstalten, fllt mir schwer, in Worte zu fas-sen. Erstmal locken sie viele Schaulustige an, lassen den ber dem Hrraum residierenden Kollegen nach eigenem Bekun-den mit dem Schreibtisch durch den Raum wandern und schieben abartige Druckwellen in und durch den Hrraum hindurch. Mit diesen Woofern im Schlepptau entdecke ich meine gesamte Musiksammlung neu. Vermeintlich fette Nummern klingen bei der gebotenen Przision pltzlich normal, vorher als durchschnittlich eingestufte Lieder las-sen ungeahnte Qualitten entdecken. Das Highlight: ein na-mentlich unbekanntes, japanisches Musikstck mit groem wie kleinem Schlagwerk. Zum ersten Mal vernehme ich ein wirklich nur auf den Brustkorb drckendes, tiefstfrequentes Wummern, welches wohl aus einer im Studio laufenden Belftung stammt und auch dem Toningenieur mit seinen Monitrchen durch die Lappen gegangen ist.Diese Subwoofer machen wirklich alles hrbar und lassen selbst hochpassgefi lterte Standboxen in Sachen Gesamt-lautstrke gnadenlos den Krzeren ziehen. Doch seien Sie gewarnt: Wenn sie so viel tieffrequente Ba