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facharztprüfung Facharztprfung 2/2009 psychiatrie & psychotherapie 75 psychiatrie & psychotherapie © Springer-Verlag Fallvignette 8 FRAGEN-/ANTWORTBOGEN (von den Prüfern pro Fall und Kandidat auszufüllen) Sonderfach: Psychiatrie KandidatIn: Schlüsselproblem: Erregter desorientierte Patientin nach Unfall Schlüsselkompetenz: Management eines akut erregten Patienten und Therapieeinleitung im Konsiliardienst Eine 17-jährige Patientin wird mit Nasenbeinbruch an der Notfallaufnahme eines Allgemeinkrankenhauses eingeliefert. Sie ist erregt, aggressiv, schlägt umher und ist offensichtlich nicht orientiert. Auf eine Kurzinfusion mit Haldoperidol 5 mg schläft die Patientin ein und ist nicht mehr weckbar. Bei der Blutabnahme zeigt sich ein Benzodiazepinspiegel von über 1000 ng/ml. Die Pupillen sind stecknadelkopfgroß, der Muskeltonus schlaff. Nach der Gabe eines Antidots wird die Patientin wach, die Pupillen wieder mittelweit und lichtreagibel. Frage 1: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte: Erreichte Punkte: Welche Diagnose würden Sie hier stellen? F13.03 Akute Intoxikation durch Sedativa oder f Hypnotika mit Delir richtige Antwort = 1 Punkt Frage 2: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte: Welches Antidot würden Sie hier geben? Flumazenil (Anexate f ® ) 1 Ampulle à 0,5 oder 1 mg i.v. richtige Antwort (Substanz genannt) = 1 Punkt Frage 3: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte: An welche Intoxikation müssten Sie noch denken und welches Antidot wür- den Sie dann verabrei- chen? Opiatintoxikation; Naloxon (Narcanti f ® ) Nennung von beiden Begriffen = 1 Punkt Jede Frage ergibt einen Punkt (max. mögliche Punkte): 3 Total Punkte: Ort: Wien Datum: Uhrzeit: Prüfer: Unterschrift: © copyright by österreichische akademie der ärzte Psychiatr Psychother (2009) 2/4: 75-77 DOI 10.1007/s11326-009-0052-6 © Springer-Verlag 2009 Printed in Austria

Fallvignette 8; Fallvignette 9

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Page 1: Fallvignette 8; Fallvignette 9

facharztprüfung

Facharztprufung 2/2009psychiatrie & psychotherapie 75

psychiatrie & psychotherapie

© Springer-Verlag

Fallvignette 8FRAGEN-/ANTWORTBOGEN(von den Prüfern pro Fall und Kandidat auszufüllen)

Sonderfach: Psychiatrie

KandidatIn:

Schlüsselproblem: Erregter desorientierte Patientin nach UnfallSchlüsselkompetenz: Management eines akut erregten Patienten und Therapieeinleitung im Konsiliardienst

Eine 17-jährige Patientin wird mit Nasenbeinbruch an der Notfallaufnahme eines Allgemeinkrankenhauses eingeliefert. Sie ist erregt, aggressiv, schlägt umher und ist offensichtlich nicht orientiert. Auf eine Kurzinfusion mit Haldoperidol 5 mg schläft die Patientin ein und ist nicht mehr weckbar. Bei der Blutabnahme zeigt sich ein Benzodiazepinspiegel von über 1000 ng/ml. Die Pupillen sind stecknadelkopfgroß, der Muskeltonus schlaff. Nach der Gabe eines Antidots wird die Patientin wach, die Pupillen wieder mittelweit und lichtreagibel.

Frage 1: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte: Erreichte Punkte:

Welche Diagnose würden ■■

Sie hier stellen?F13.03 Akute Intoxikation durch Sedativa oder ■f

Hypnotika mit Delirrichtige Antwort

= 1 Punkt

Frage 2: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte:

Welches Antidot würden ■■

Sie hier geben?Flumazenil (Anexate■f ®) 1 Ampulle à 0,5 oder 1 mg i.v.

richtige Antwort (Substanz genannt)

= 1 Punkt

Frage 3: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte:

An welche Intoxikation ■■

müssten Sie noch denken und welches Antidot wür-den Sie dann verabrei-chen?

Opiatintoxikation; Naloxon (Narcanti■f ®) Nennung von beiden Begriffen

= 1 Punkt

Jede Frage ergibt einen Punkt (max. mögliche Punkte): 3 Total Punkte:

Ort: Wien Datum: Uhrzeit:

Prüfer:

Unterschrift:

© copyright by österreichische akademie der ärzte

Psychiatr Psychother (2009) 2/4: 75-77DOI 10.1007/s11326-009-0052-6© Springer-Verlag 2009Printed in Austria

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2/2009 Facharztprufung psychiatrie & psychotherapie76 © Springer-Verlag

Fallvignette 9

FRAGEN-/ANTWORTBOGEN(von den Prüfern pro Fall und Kandidat auszufüllen)

Sonderfach: Psychiatrie

KandidatIn:

Schlüsselproblem: Zunehmende Vergesslichkeit, Orientierungsstörung, zeitweise psychotische SymptomatikSchlüsselkompetenz: Diagnostik und Pharmakotherapie bei Demenz

Eine 78-jährige Patientin kommt in Begleitung in die Praxis.Laut Angehörigen sei die Patientin seit ca. 2 Jahren zunehmend vergesslich, zeige zeitweise Verwirrtheitszustände mit gereiztem Reagieren. Manchmal erkenne sie ihren Gatten nicht mehr, glaube, dass er ein Fremder sei, und wolle ihn weg-haben. Während des Gespräches ist die Patientin freundlich und kooperativ, aber mit zeitlicher Fehlorientierung und Wort-findungsschwierigkeiten.Keine neurologischen Herdzeichen, somatischer Status unauffällig.

Frage 1: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte: Erreichte Punkte:

Nennen Sie die wahr-■■

scheinlichste Diagnose und begründen Sie Ihre Entscheidung (Nennung von mindestens 3 Items)

Demenz vom Alzheimertyp (ICD 10 F 00) ■f

Begründung:

schleichender Beginn, ■f

fehlende neurologische Fokalzeichen, ■f

Fehlen einer somatischen Erkrankung, ■f

Merkfähigkeitsstörung■f

richtige Diagnose

= 1 Punkt

3 richtige Items

= 1 Punkt

Frage 2: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte:

Nennen Sie ■■

klinische Kurztests zur Abschätzung kognitiver Defizite.

Mini Mental Status Test, ■f

Syndrom Kurztest (SKT), ■f

Alzheimer’s disease assessment scale, kognitiver ■f

Teil (ADAS-cog),

Uhrentest■f

richtige Tests

= 1 Punkt

Frage 3: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte:

Nennen Sie 2 instrumen-■■

telle Verfahren zur weite-ren Stützung der Diag-nose.

Schädel-CT, ■f

Schädel-MRT, ■f

SPECT, ■f

PET■f

2 richtige Antworten

= 1 Punkt

Frage 4: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte:

Für welche Medikamen-■■

tengruppe ist ein günsti-ger Einfluss auf den Ver-lauf der Erkrankung nachgewiesen?(Eventuell Nennung von Präparaten)

Beispiele: Aricept (= Donepezil), Exelon ■f

(= Rivastigmin), Reminyl (= Galantamin)richtige Nennung der Substanzgruppen oder Präparate

= 1 Punkt

Page 3: Fallvignette 8; Fallvignette 9

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Facharztprufung 2/2009psychiatrie & psychotherapie 77

Frage 5: Bewertete Antworten: Mögliche Punkte: Erreichte Punkte:

Nennen Sie mindestens 2 ■■

Bereiche, die in der Bera-tung der Angehörigen dieser Patientin wichtig sind.

Information über die Erkrankung■f

Akzeptanz der zunehmenden Hilfsbedürftigkeit ■f

der Patientin

Hilfestellung im Umgang mit Krankheitssymptomen ■f

der Patientin

Information über Selbsthilfegruppen für ■f

betreuende Angehörige

Information bezüglich von mobilen Hilfsdiensten■f

Nennung von 4 Bereichen

= 1 Punkt

Jede Frage ergibt einen Punkt (max. mögliche Punkte): 5 Total Punkte:

Ort: Wien Datum: Uhrzeit:

Prüfer:

Unterschrift:

© copyright by österreichische akademie der ärzte