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Referate. 489 bindegewebes oder der Scheide die Vorteile der abdominalen Operation: ~/ISglichkeit einer ausgedehnten Ausraumung des Beckenzellengewebes Entfernung erkrankter Driisen, bequemere Freilegung der Ureteren, so sehr ins Gewicht fallen, dass trotz der grOsseren Gefahren ein grSsserer Prozentsatz Dauerheilungen mSglicherweise erwartet werden kSnne. Die ]etzte Gruppe der l%lle, namlich die der welt vorgeschrittenen Collumcarcinome, ist im allgemeinen palliativ zu behandeln. v. H. verwirft also, zur Zeit wenigstens prinzipielles abdominales 0perieren aller Uteruskrebse. Sehliesslich weist Vers daraus hin, dass die eigentliche Zukunft der chirurgischen Behandlung des Uteruskrebses vor allem in Eingriffen liege, die in einem mSgliehst frtihen Stadium der Erkranl~ung aus- gefiihrt wtirden. Die Besserung der Gesamtheflung ruhe daher weniger in der Hand des Operateurs, als vielmehr in den Hiinden der ttaus- arzte. C. G u t m a n n (Strassburg i. E.). 50) Lejars, F., Utilit6 et limites de l'aetion chirurgieale dans le cancer. La Semaine m6dicale, Annge 23, No. 50. 16. XII. 1903. Kurze Abhandlung fiber die Bereehtigung des chirm-gischen Ein- griffes beim Krebs. M o d e 1 (Strassburg i. E.). 51) Winter, Georg (KSnigsberg), Die Bekampfung des Uterus- krebses. Stuttgart (Enke) 1904, 76 Seiten. Unter allgemeinem Beifall ver~ffentlichte Winter auf dem vor- j~hrigen @yn~tkologenkongress in Wiirzburg ein System der Bek~mpfung des Uteruskrebses. In vorliegender Schrift sind die von ihm ange~ wandten Mittel und Wege genau geschildert. Trotzdem nur ein be- schr~nktes gyn~iko]ogisches Gebiet ber~ihrt wird, haben die Aus- fiihrungen doch eine a]lgemeine Bedeutung. Der vorgeschlagene Plan zur Bekltmpfung des Uteruskrebses ist so einfaeh und klar, dass er mit Reeht den Anspruch erheben kann, vorbildlieh zu werden f0r die BekI~mpfung des Carcinoms fiberhaupt. Wint e r geht yon der bekannten, yon ihm niiher begrfindeten Tatsache aus, dass nur ein ganz geringer Bruchteil aller Krebskranken durch die Operation dauernd geheilt wird, die meisten l%auen kommen zu sp~t. Die Nachforschungen Winters nach den Ursachen ergeben, dass hauptslichlich 4 Monate in Betracht kommen: 1) die mangelhafte Sachkenntnis und Sorglosigkeit der Haust~rzte; 9) die Gewissenlosig- keit der Hebammen; 3) das Treiben der Kurpfuscher; 4) das verkehrte Verhalten der :Frauen selbst. Die Hauptrolle in der ersten Beratung spielen die tt a u s ~ r z t e, zwischeu 59 Proz. und 76 Proz. der Krebskranken wandten sich zu- n~chst an sie. Die Nachforschungen ergaben, dass manche yon den Aerzten (bis 32 Proz.) trotz der Krebssymptome die Frauen zun~tchst iiberhaupt nieht innerlich untersuchten, sondern ohne Untersuchung irgendwelche Verordnung trafen; Wint er stellt daher mit Recht

Utilité et limites de l'action chirurgicale dans le cancer

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Page 1: Utilité et limites de l'action chirurgicale dans le cancer

Referate. 489

bindegewebes oder der Scheide die Vorteile der abdominalen Operation: ~/ISglichkeit einer ausgedehnten Ausraumung des Beckenzellengewebes Entfernung erkrankter Driisen, bequemere Freilegung der Ureteren, so sehr ins Gewicht fallen, dass trotz der grOsseren Gefahren ein grSsserer Prozentsatz Dauerheilungen mSglicherweise erwartet werden kSnne.

Die ]etzte Gruppe der l%lle, namlich die der welt vorgeschrittenen Collumcarcinome, ist im allgemeinen palliativ zu behandeln.

v. H. verwirft also, zur Zeit wenigstens prinzipielles abdominales 0perieren aller Uteruskrebse.

Sehliesslich weist Vers daraus hin, dass die eigentliche Zukunft der chirurgischen Behandlung des Uteruskrebses vor allem in Eingriffen liege, die in einem mSgliehst frtihen Stadium der Erkranl~ung aus- gefiihrt wtirden. Die Besserung der Gesamtheflung ruhe daher weniger in der Hand des Operateurs, als vielmehr in den Hiinden der t taus- arzte. C. G u t m a n n (Strassburg i. E.).

50) Lejars, F., U t i l i t 6 e t l i m i t e s de l ' a e t i o n c h i r u r g i e a l e d a n s le c a n c e r . La Semaine m6dicale, Annge 23, No. 50. 16. XI I . 1903.

Kurze Abhandlung fiber die Bereehtigung des chirm-gischen Ein- griffes beim Krebs. M o d e 1 (Strassburg i. E.).

51) Winter , Georg (KSnigsberg), D i e B e k a m p f u n g d e s U t e r u s - k r e b s e s . Stut tgart (Enke) 1904, 76 Seiten.

Unter allgemeinem Beifall ver~ffentlichte W i n t e r auf dem vor- j~hrigen @yn~tkologenkongress in Wiirzburg ein System der Bek~mpfung des Uteruskrebses. In vorliegender Schrift sind die von ihm ange~ wandten Mittel und Wege genau geschildert. Trotzdem nur ein be- schr~nktes gyn~iko]ogisches Gebiet ber~ihrt wird, haben die Aus- fiihrungen doch eine a]lgemeine Bedeutung. Der vorgeschlagene Plan zur Bekltmpfung des Uteruskrebses ist so einfaeh und klar, dass er mit Reeht den Anspruch erheben kann, vorbildlieh zu werden f0r die BekI~mpfung des Carcinoms fiberhaupt.

W i n t e r geht yon der bekannten, yon ihm niiher begrfindeten Tatsache aus, dass nur ein ganz geringer Bruchteil aller Krebskranken durch die Operation dauernd geheilt wird, die meisten l%auen kommen zu sp~t. Die Nachforschungen W i n t e r s nach den Ursachen ergeben, dass hauptslichlich 4 Monate in Betracht kommen: 1) die mangelhafte Sachkenntnis und Sorglosigkeit der Haust~rzte; 9) die Gewissenlosig- keit der Hebammen; 3) das Treiben der Kurpfuscher; 4) das verkehrte Verhalten der :Frauen selbst.

Die Hauptrolle in der ersten Beratung spielen die t t a u s ~ r z t e , zwischeu 59 Proz. und 76 Proz. der Krebskranken wandten sich zu- n~chst an sie. Die Nachforschungen ergaben, dass manche yon den Aerzten (bis 32 Proz.) trotz der Krebssymptome die Frauen zun~tchst iiberhaupt nieht innerlich untersuchten, sondern ohne Untersuchung irgendwelche Verordnung trafen; W i n t e r stellt daher mit Recht